Das kann doch nicht so schwer sein!

Ich hab es noch nicht geschafft, die Daten zu bearbeiten, die ich heute aufgenommen hab. Da müsst ihr euch wohl bis Freitag oder Samstag gedulden. Ich muss mir jetzt hier aber mal Luft machen, weil ich mich schon wieder über die hiesige Bürokratie aufrege! Offenbar haben die hier ein Problem mit den beglaubigten Kopien meines Diplomzeugnisses. Das löst hoffentlich morgen meine Direktorin für mich. Vielleicht reicht ein Brief des Direktors aus, das Ministerium davon zu überzeugen, die Zeugniskopien anzuerkennen. Aber auf einmal fällt ihnen auch noch ein, dass sie nicht nur ein polizeiliches Führungszeugnis von hier brauchen sondern auch eines von Deutschland! Hallllooooohhhooooo! Warum sagen die einem das nicht, bevor man hier antanzt?!?!? Jetzt darf ich mir hier nen Kopp machen, wie ich an ein polizeiliches Führungszeugnis rankomme! Gleichzeitig ist mein hiesiges inzwischen abgelaufen, weil die hier nicht zu Potte kommen, so dass ich die ganze Prozedur nochmal durchlaufen darf. Wenn man dann alles beisammen hat, soll es aber immerhin ziemlich schnell (innerhalb von drei-vier Tagen) gehen. Kann ich ja noch hoffen, dass ich meinen Reisepass wiederbekomme, bevor ich ausreisen will… Jetzt werde ich morgen erstmal in der Botschaft anrufen und fragen, ob die mir mit meinem Führungszeugnis weiterhelfen können. Und dann muss ich weitersehen. Ich hoffe jedenfalls sehr, dass die jetzt endlich mal meine Zeugniskopien akzeptieren! Drückt mir mal ein bisschen die Daumen, sonst wird das nichts mit der großen Wiedersehensfeier im Juli/August :(

Aber wenigstens möchte ich heute noch mit den gestern schon angekündigten Fotos aus meinem Garten beglücken:

des Nachbarn Avocado des Nachbarn Avocado

aus der Perspektive meines Bauchmuskeltrainings das huebsche Gewächs von oben gesehen ein neuer Mitbewohner - aber ein gaaanz kleiner :)

P.S.: Das Wasser war dann heute früh um 7 endlich wieder da – nachdem ich beschlossen hatte, nicht mehr drauf zu hoffen, um duschen zu können…

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Butare

Nachdem es mich heute nicht besonders weit weg von zuhause getrieben hat (ich konnte heute meine Arbeit zu Fuß erledigen!), hab ich mich entschlossen, euch heute mal ein Kärtchen von Butare zu zaubern. Hat natürlich doch alles wieder länger gedauert als gedacht und ist auch nicht so besonders toll geworden, aber vielleicht hilft es euch ja doch ein bisschen euch zu orientieren, wenn ich erzähle, wo ich war. Mein Stamm-Restaurant hab ich nicht eingetragen, weil das gleich bei mir um die Ecke ist und da kein Platz mehr war ;) (ungefähr da, wo das „e“ von „mein altes Haus“ ist, ist das Restaurant)

Karte Butare

Kabutare Hospital Butare Kathedrale von Butare Sainte Therese in Taba, Butare

Ansonsten ist hier heute typisch Afrika: kein Wasser aber Internet! Schon seit heute Mittag sitze ich auf dem Trockenen. Ich hatte zwar noch etwas Trinkwasser im Kühlschrank, von dem ich mir zwei Tassen Tee geleistet hab. Als dann aber abends immernoch kein Wasser da war, bin ich auf warmen Apfelsaft mit Zimt umgestiegen. Klingt weihnachtlich, schmeckt auch ein bisschen so, ist aber auch mal ganz lecker zwischendurch als Tee-Ersatz. Aber immerhin hat Peter heute die neuen Polster abgeholt. Sie sind zwar nicht so toll wie ich gehofft hatte, und ein Kissen muss Peter morgen noch abholen, weil der Stoff nicht gereicht hat (CBT!). Aber immerhin kann man zwei Stunden drauf sitzen und spürt dann erst das Holz und nicht schon nach 20 Minuten. Also Victoria: Dein halbschattiges Plätzchen auf der Terrasse ist hergerichtet ;) Musst nur ab und zu mal den Sitzplatz oder die Polster wechseln…

Und nein, André, hier gibt es nicht nur Kirchen (hab das Museum in der Karte vergessen, fällt mir gerade ein…), aber nahezu alles andere lässt sich irgendwie doof fotografieren oder ich habs schonmal oder ich hatte keine Lust, weil mitten auf der Straße stehen und Fotos machen irgendwie auch doof ist.

Ich muss jetzt dringend ins Bett. Morgen geht es nach Kaduha (das ist wohl eine ziemlich schlechte Straße dorthin, aber wenigstens hab ich mir schonmal angeguckt, wo das ist ;) )  und am Mittwoch dann über Munini nach Cyangugu, zur Südspitze des Kivu-Sees. Ihr könnt euch also schonmal auf weitere Fotos vom See freuen, auch wenn das noch bis mind. Freitag dauern wird.

Hätte euch gerne noch ein paar Fotos aus dem Garten geschickt, aber das Hochladen dauert mir jetzt zu lange. Ein andermal…

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Zuhause!

Erstmal nochmal dienstlich, war ja schließlich die letzten beiden Tage nochmal im „Feld“.

Wie am Donnerstag schon angedeutet, war ich in Nyanza, was – wie sich herausgestellt hat – ein ziemlich großer Ort gar nicht so weit weg von Butare ist. Da soll es auch einen alten Königspalast geben, den werd ich mir vielleicht mal mit Victoria ansehen gehen. Ich hab allerdings natürlich wieder nur das Krankenhaus gesehen.

Karte Feldarbeit 12.06.2008

Nyanza Hospital Maternité de Hôpital Nyanza

Außerdem scheint es am Donnerstag hier in der Region neue Fahrräder gegeben zu haben. Zunächst hatte ich etliche Fahrradfahrer beobachtet, die uns mit zwei oder drei weiteren Fahrrädern auf dem Gepäckträger entgegen kamen. Dann hab ich auf einem Sportplatz gesehen, dass da ganz viele Fahrräder ausgepackt wurden – natürlich flogen die Plastiktüten lustig durch die Gegend. (Ist schon ne gute Idee gewesen, Plastiktüten in Ruanda zu verbieten, sonst würde dieses Land ganz bestimmt nicht so sauber aussehen!) Selbst in Butare hab ich dann später noch einen Fahrradfahrer mit einem weiteren Fahrrad hinten drauf sein Fahrrad den Berg hochschieben sehen.

Da Nyanza aber quasi fast schon Butare ist, hab ich das Glück gehabt, schon am Donnerstag wieder in meinem eigenen Bett schlafen zu dürfen. Ich bin dann nachmittags auch noch im CGIS vorbei gegangen und ich muss sagen, es war wirklich, wie nach hause zu kommen. Die paar die da waren (irgendwie ist das CGIS wie ausgestorben), haben sich so gefreut mich zu sehen! Yvette ist dann auch prompt eingefallen, dass sie eigentlich für mich zur Post gehen wollte, und bzgl. meines Visums gibt es immernoch keine Neuigkeiten. Unsere Deputy-Direktorin hat ihres allerdings noch vor mir beantragt und hat es auch immernoch nicht. Ich weiß nicht, ob mir das Mut machen soll… Aber Yvette meint, bis ich nach hause fahre, werden sie es bestimmt geschafft haben!
Gestern ging es dann nach Gitwe. Wie auch am Donnerstag durfte ich alleine mit meinem Fahrer den Weg dorthin suchen, was bei Nyanza nicht so das große Problem war, aber Gitwe ist nicht wirklich groß. Ich war natürlich davon ausgegangen, dass der Fahrer den Weg kennt (gaaaanz großer Fehler!) und hatte mir keinen Kopf darum gemacht, wo Gitwe eigentlich liegt. Ausgerechnet dieses mal hatte ich auch entscheidende Dinge vergessen – wie die Karte zum Beispiel oder Ersatzakkus für das GPS-Gerät. Auf dem Weg nach Nyanza hatte ich allerdings in Kirengeli schon einen Wegweiser nach Gitwe gesehen – so dass ich zumindest eine leise Ahnung hatte. An diesem Wegweiser sind wir erstmal vorbeigefahren, weil da eigentlich nicht wirklich eine Straße zu sehen war. Aber auch nach ein paar hundert Metern kam keine Straße, so dass ich den Fahrer gefragt hab, ob wir dann nicht nochmal in Kirengeli nach dem Weg gucken sollten. Haben wir auch gemacht – und vorsichtshalber auch noch jemanden gefragt, was wir (bzw. Pascal mein Fahrer) auf dem Weg noch ein paarmal gemacht haben. Im Gegensatz zu allen anderen Krankenhäusern war hier nämlich kein einziger Wegweiser zu dem Krankenhaus zu finden. Und ich muss auch sagen: bei der Straße hab ich mich wirklich gewundert, wie da überhaupt ein Kranker hinkommt! Leider hab ich es verpasst, eine der Brücken zu fotografieren, über die wir mussten. Ich hatte gehofft, wir würden auf dem Rückweg nochmal dort vorbeikommen, aber da hatten wir dann eine bessere Straße gefunden. Diese Brücke bestand jedenfalls aus einzelnen Baumstämmen, was ja ansich nicht so schlimm ist. Aber die Lücken zwischen den Baumstämmen waren zum Teil so groß, dass unser Reifen da locker rein gepasst hätte (sah jedenfalls aus meiner Perspektive so aus). Pascal ist auch extra mal ausgestiegen um zu gucken, wie er da am besten rüberkommt. Wäre also schon ein Foto wert gewesen. Sorry. So gibt es nur ein supergrünes Tal zu sehen:

Blick ins Tal kurz vor Gitwe

Karte Feldarbeit 13.06.2008

Das Krankenhaus selbst hat einen guten Eindruck auf mich gemacht, auch wenn ich leider nicht in die Zimmer gucken konnte. Aber im Gegensatz zu Kibungo sah es recht neu und gepflegt aus. Obwohl der Supervisor nicht da war, haben wir auch fast alle Daten bekommen und den Rest besorgt mir Aimable, der Supervisor von der PNILP Intervention Site in Karambi, noch.

Gitwe Hospital Gitwe Hospital

Und weil ich noch keine einzige Intervention Site von PNILP zu Gesicht bekommen hab, sind wir dann noch nach Karambi gefahren (brauchte auch noch die Koordinaten), wo ich mir das mal ansehen konnte. So richtig hab ich nicht verstanden, was die da eigentlich machen. Die Intervention Sites sind wohl immer bei Health Centern angesiedelt und sind mit meteorologischen Stationen ausgestattet, von denen ich auch die Wetterdaten bekommen hab. Offenbar sollen die Intervention Sites wohl frühzeitig die Malaria-Epidemien erkennen, aber da es momentan nur 10 davon für ganz Ruanda gibt, frag ich mich schon ein bisschen, wie das funktionieren soll. Aber zum Glück hat es in den letzten Jahren eh keine Epidemien mehr gegeben. War aber auch mal interessant, ein Health Center und die Wetterstation zu sehen.

PNILP Meteorologische Station PNILP Wetterstation Windmesser

Health Center von Karambi Health Center und PNILP  Intervention Site in Karambi mein Auto mit Aimable

Buhango Buhango Aimable und ich (leider können die hier irgendwie keine vernünftigen Fotos machen)

Aimables Dienstfahrzeug etwas felsig geht es hier auch ab und zu zu

Es war ja dann schon Mittag, so dass wir noch beschlossen, in Buhango auf eine Fanta einzukehren. Ziegen-Brochettes kamen dann auch noch auf Wunsch der Herren dazu, was die Pause dann wie üblich etwas in die Länge gezogen hat. Aber es war ein angenehmes Plätzchen mit einer ganz schönen Aussicht, da kann man auch mal eine etwas längere Rast einlegen. Das dumme ist bloß, dass ich nicht weiß, ob uns die Autovermietung jetzt einen weiteren Tag berechnet, weil ich fürchte, dass Pascal nicht rechtzeitig in Kigali war. Er hat erst um kurz nach 20 Uhr angerufen, wo er wohl erst in Kigali angekommen ist. Aber da wir ja etliche Tage das Auto eingespart haben, brauch ich mir nicht zu große Vorwürfe machen, denke ich.

Auch gestern wurde ich ganz herzlich im CGIS begrüßt. Diesmal waren auch ein paar Leute mehr da, aber immernoch war es irgendwie leer. Weiß gar nicht was los ist! Schon als ich rein kam, hat mir Claudine, die immer vorne an der Rezeption sitzt, gesagt, dass Yvette ein Päckchen für mich hat! Nanu? Das von meiner Schwester Moni wäre da aber ganz schön schnell gewesen, ebenso das aus Berlin – und ein anderes hab ich gar nicht erwartet. Ich hatte eigentlich gedacht, dass es sich bei der Mitteilung von der Post um das Einschreiben handelt, das ich seit Ewigkeiten erwarte, aber ich glaube, das kann ich jetzt dann doch mal abschreiben. Das Päckchen war aber natürlich auch viel interessanter :) Es war – tataaaa! – von Victoria! Was für eine freudige Überraschung! Sie hat sich meinen Care-Paket-Aufruf sichtlich zu Herzen genommen und mir lauter leckere Sachen eingepackt: Schwarzwälder Schinken (der ist schon aufgegessen :) ), süß-sauer Sauce, Pudding-Pulver, Raffaello, Toffifee, Schokolade, Parmesankäse und Duftkerzen (ok, die esse ich nicht, aber die riechen lecker). Über die Raffaellos hab ich mich auch gestern noch hergemacht muss ich zugeben. So muss ich nicht an meine eiserne Reserve von Nicole gehen ;)

Gelernt hab ich die letzten beiden Tage auch ne Menge! Nicht nur, dass ich schon wieder zwei Tage Französisch reden musste (ich brech mir dabei immernoch einen ab!), auch ein paar Wörter Kinyarwanda sind wieder dazugekommen und ich wurde in das „Polizei-Präventionssystem“ der ruandischen Autofahrer eingeweiht. Ich hatte mich schon lange gefragt, was die sich immer für komische Zeichen geben, wenn ich mit dem Bus unterwegs war. Nach unten zeigen heißt: Achtung, Polizeikontrolle, runter vom Gas! Nach oben zeigen heißt: Freie Fahrt, kannst Gas geben. So ganz kann man sich darauf natürlich nicht verlassen. Wir sind ein paar mal auch recht langsam gefahren, weil Pascal die Zeichen der entgegenkommenden Autos als „Achtung Polizei“ gedeutet hat, aber dann war da gar keine. Im Zweifelsfall ist es immer gut, ein Taxi (so werden die Überlandbusse hier genannt) vor sich zu haben, weil die Polizei die immer eher auf dem Kieker hat. Aber, wie mir auch gesagt wurde: seit die Polizeikontrollen erhöht wurden, sind die Verkehrsunfälle erheblich zurück gegangen. Scheint also trotzdem was zu bringen, auch wenn die Leute sich gegenseitig vorwarnen.

Um die Raffaellos von gestern (und heute) wieder gut zu machen, war ich heute erstmal wieder 80 Minuten joggen, was mir heute ehrlich gesagt nicht ganz so leicht gefallen ist wie letzte Woche. Nun war ich auch die ganze Woche nur einmal im Fitnessstudio und war dann heute auch ne Stunde später unterwegs und bei strahlendem Sonnenschein – das ist schon um einiges anstrengender als bei Nieselregen zu laufen. Eine Stunde später war ich heute unterwegs, weil ich heute früh erst noch meinen Laptop auseinander genommen hab. Gestern hatte ich erstmal das Handbuch zu meinem Laptop runtergeladen und hab tatsächlich eine Anleitung gefunden, wie man die Tastatur rausnehmen kann. Macht mir nicht den Eindruck, dass man auch die Tasten einzeln abnehmen kann, aber umso mehr ich hier schreibe, umso besser funktionieren die Tasten auch wieder :) Erstaunlicherweise hab ich im Gehäuse selbst nur sehr wenig Spuren von Maracuja-Saft gefunden, musste aber mit Entsetzen feststellen, dass ich den Saft durch die Öffnung für die Festplatte hab rauslaufen lassen. Hätte mir den Rechner mal vorher genauer angucken sollen… Aber auf der Festplatte konnte ich jetzt so auch erstmal nichts entdecken, so dass ich mal hoffe, dass das alles nicht durch die Festplatte sondern nur dran vorbei gelaufen ist. Also drückt mir mal die Daumen, dass mein Rechner vergisst, was ihm passiert ist und ich nicht in drei Monaten vor dem GAU stehe, dass gar nichts mehr geht, weil meine Festplatte und alles andere inzwischen oxidiert ist…

Das Innenleben meines Laptops Unsere eigenen Bananen können geerntet werden! Nicole wächst auch

Mittags war ich dann noch mit Peter (unserem Guard) auf dem Markt und bei einem anderen Händler, um neue Polster für die Couch auf der Terrasse vorne und für die Sessel in den Zimmern zu bestellen. Ist zwar nicht ganz billig, aber dafür sind sie dann hoffentlich bequemer und schöner auf alle Fälle. Peter hat mir heute auch erzählt, dass die ersten unserer hauseigenen Bananen fertig zum Ernten sind! Das sind vielleicht Riesenbananen! Da bin ich ja mal gespannt, wie die schmecken! Und wie ihr sehen könnt, gedeiht mein Name auch sehr gut. Wird auch immer breiter, so wie ich selbst ;)

Die Fußballteams spielen auch echt wie sie wollen, was? Wie soll man denn da vernünftige Tipps abgeben? Ich glaub ja, Wolfgang hat die alle bestochen. So tippt doch sonst keiner! Na gut, sei dir diese Runde auch mal gegönnt. Aber nächste Runde bin ich wieder dran, ok?

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Knapp dem Weltuntergang entgangen

Dem aufmerksamen Leser wird vielleicht aufgefallen sein, dass der Bericht, der angeblich gestern abend gepostet wurde, gestern noch gar nicht drin war. Da aber die guten Vorsätze zählen und eigentlich alles schon geschrieben und vorbereitet war, hab ich mal zurückdatiert.

Ich saß nämlich bereits im Bourbon Coffee bei meinem üblichen Abendessen (Grilled Chicken Salad, Heißer Schokolade und Maracuja-Saft) und wollte gerade loslegen, alles hochzuladen, als so eine ****zensiert**** Tussi mit ihrer Handtasche gegen mein quasi volles Saftglas stößt und den Inhalt natürlich prompt über meinen offenen (!) Laptop, also über die Tastatur, kippt, von wo der Saft dann sowohl in den Laptop bzw. auf den Tisch und anschließend über meine Strickjacke, Jeans und schließlich auch noch auf meine Laptoptasche, die unter dem Tisch stand, lief. Glanzleistung! Alle Neune! Full House! Strike! Aaaahhhh! Die Tante hatte bloß Glück, dass ich zu besorgt um meinen Laptop war, der sich erstmal vorsichtshalber selbst ausgeschaltet hat, um ihr an die Gurgel zu springen oder sie in der Luft zu zerreißen. Das Personal war zum Glück sehr hilfsbereit und kam gleich mit Servietten und Lappen angerannt, tauschte meinen Stuhl aus, wischte um mich herum… während ich versucht hab, meinen Laptop trocken zu legen. Zwei Mädels vom Nebentisch gaben mir dann auch noch ein paar gute Ratschläge, wie alles so gut es geht auseinanderzunehmen und den Rechner so lange wie möglich ausgeschaltet zu lassen, um ihm die Möglichkeit zu geben, zu trocknen. Was für ein Disaster! Eigentlich war ich auch noch mit Stefan und Martina zum Fußballgucken verabredet, aber mit meinen eingesauten und nassen Klamotten wollte ich mir das dann doch nicht antun, ganz abgesehen von den Magenschmerzen, die ich vermutlich aufgrund der Aufregung prompt bekommen hab. (Kann mich nicht erinnern, dass ich jemals Magenschmerzen hatte, bevor ich nach Ruanda kam, außer ich hatte zuviel gegessen …)

Meine Mission heute nach Nyanza hat sich dann auch noch um über zwei Stunden verzögert – und ich konnte nichtmal wirklich arbeiten, weil ich meinen Rechner nicht anschalten wollte. Nach einer Stunde hab ich es dann doch riskiert, weil es mir zu blöd wurde, im Büro meinen Roman zu lesen, aber keine Reaktion meines Rechners. Lediglich die „an“-Lampe blinkte einmal kurz und das war’s dann auch schon. Also hab ich erstmal einen unserer IT-Leute vom CGIS angerufen, ob er eine Idee hat, was ich probieren könnte, aber so spontan hatte er auch nur die Idee, im CGIS vorbeizukommen… Also nicht sehr hilfreich. Nachdem ich bei mir im Labor keinen erreicht hab, der mir ggf. hätte mit der Servicenummer von dell weiterhelfen können, hab ich es nach der TFH-Frühstückspause dann mal bei Norbert probiert. Und der hatte immerhin die glorreiche Idee, es mal „mit ohne“ Akkus zu probieren. Leider musste ich dann aber gerade doch endlich mal los, so dass ich voller Spannung meine heutige Tour nach Nyanza gemacht hab. Auf dem Weg konnte ich meinen Fahrer tatsächlich mal auf Französisch davon überzeugen, an einem der Straßenstände zu halten, um Ananas und Bananen zu kaufen. Die Ananas fand ich eigentlich zu teuer, aber wenn ich schonmal mit dem Auto unterwegs bin… Und für 800 Francs (etwa ein Euro) für drei Ananas kann man ja eigentlich auch nicht meckern. Bezahl ich auf dem Markt aber auch maximal. Und eigentlich wollte ich ja nur „ein paar“ Bananen. Da ich aber die kleinen lieber hab als die normalen, die man zuhause bekommt, hab ich dann gleich ne ganze „Traube“ bekommen. Wie nennt man das denn bei Bananen?

dabei wollte ich doch nur ein paar Bananen…

Endlich zuhause angekommen, hab ich den Laptop noch eine halbe Stunde in die Sonne gestellt, um noch die restliche evtl. vorhandene Feuchtigkeit verdampfen zu lassen. Dann hab ich es aber nicht mehr ausgehalten und bin dem Rat von Norbert gefolgt und hab es mal ohne Akkus probiert. Und sieh da: es funktioniert! Inzwischen sind die Akkus auch wieder drin und er geht immernoch wie ihr seht. Bloß die Tasten klemmen noch ein bisschen ab und zu. Also wer einen Schreibfehler findet, darf ihn behalten. Der kommt dann vermutlich von einer klemmenden Taste. Jetzt hab ich erstmal meine Daten gesichert. Wenn ich mir nur vorstelle, meine ganzen Resultate und Arbeiten der letzten Wochen wären verloren gewesen! Das letzte Backup hatte ich nämlich noch auf der anderen Festplatte gemacht! Puh, gerade noch mal so mit einem blauen Auge davon gekommen!

Hier in Butare ist übrigens nichts von Regenzeit zu spüren, außer dass die Mücken um mich rum schwirren, weil ich zu faul bin, mich unters Mosquitonetz zu verkriechen. Ist ja auch noch früh am Abend… Nebenbei läuft der Live-Ticker von der Sportschau und hält mich auf dem Laufenden, wie das Deutschlandspiel zu verläuft. Manchmal ist es vielleicht besser, nicht so gut informiert zu sein :(

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Meine wohl schönsten Arbeitstage

Tja, jetzt ist schon wieder Feierabend und ich hab den ganzen Tag nicht geschafft, mein Tagebuch zu schreiben ;-)

Gestern bin ich von meiner wohl schönsten Tour zurück nach Kigali gekommen. Es ging diesmal wie bereits angekündigt nach Kibuye (mit erneuten Startschwierigkeiten, aber immerhin), was etwa zweieinhalb Stunden Fahrt auf einer recht guten Straße bedeutet. Allein die Aussicht, die man an einigen Stellen hat, ist schon berauschend. Leider war die Sicht ansich nicht so toll, sodass ich auf ein Foto verzichtet hab. Dafür hab ich es mir dann nicht nehmen lassen und hab beim Erblicken des Sees nach der nächsten Möglichkeit Ausschau gehalten, den Wagen halten zu lassen, um ein Foto zu machen.

Karte Feldarbeit 09./10.06.2008

erster Blick auf den Lake Kivu Richtung Westen

Da Jean Pierre wiedermal alles gut vorbereitet hatte, ging es im Kibuye Hospital wieder sehr flott und wir konnten nachdem ich mein Zimmer im Home St. Jean bezogen hatte noch eine Tour durch Kibuye machen. Das hieß zwar hauptsächlich Hotels angucken, weil Kibuye außer dem See selbst sonst eigentlich nichts zu bieten hat. Dafür ist dieser aber umso beeindruckender. Also machten wir Halt im ehemaligen Guesthouse und im Moriah Hill Resort (Zimmer ab 100$ die Nacht, aber sehr hübsch) und schließlich sind wir dann noch im Bethanie (Zimmer ab 15000 RWF glaub ich) auf ein Weichgetränk eingekehrt und ich konnte mich am Sonnenuntergang und der tollen Aussicht gar nicht satt sehen. Deshalb kommt ihr jetzt auch in den Genuss etlicher Fotos. Vielleicht kommt ja dann doch noch jemand zu Besuch ;-)

Kibuye Hospital Aussicht vom ehemaligen Guesthouse in Kibuye auf den Lake Kivu Aussicht von Home St. Jean auf den Lake Kivu Richtung Westen

Aussicht vom Moriah Hill Resort in Kibuye auf den Lake Kivu Restaurant Moriah Hill Resort Kibuye da hat doch mal jemand mitgedacht! Koordinaten für Bethanie Kibuye (allerdings nicht besonders genau)

Bethanie Kibuye Nebel zwischen den Hügeln - von Bethanie aus gesehen Sonnenuntergang über Lake Kivu

Baum im Zentrum Bethanie Kibuye Sonnenuntergang über Lake Kivu Sonnenuntergang über Lake Kivu

Sonnenuntergang über Lake Kivu Sonnenuntergang über Lake Kivu

(Sorry, konnte mich nicht entscheiden :))

Kibuye Detailansicht

Glücklicherweise lief im Home St. Jean schon der Fernseher mit dem ersten Fußballspiel – leider war der bloß so klein, dass ich von meinem Platz aus nur selten überhaupt den Ball erkennen konnte, ganz zu schweigen von der Zeit oder der Anzahl der Tore. Deshalb hab ich dann auch eher gearbeitet, als das Spiel verfolgt, aber aufgrund des nicht vorhandenen Aaah- und Ooooh-Rufens schließe ich mal, dass ich beim Spiel Frankreich gegen Rumänien nicht viel verpasst hab. Bei Holland gegen Frankreich sah das schon ein bisschen anders und schon stand es 2:0, ohne dass ich wirklich was gesehen hab. Wie mir Norbert schon mitgeteilt hat, hab ich da wirklich was verpasst, aber mir wurde es dann auch zu anstrengend. Aber, oh freudige Nachricht: Ich führe immernoch beim Tippspiel, auch wenn der Abstand schon wesentlich geringer geworden ist.

Fußballschauen im Home St. Jean Kibuye mein Zimmer im Home St. Jean in Kibuye mein persönliches Badezimmer im Home St. Jean in Kibuye - mit warmem Wasser!

So schön wie die Zimmer im Home St. Jean auch sind – so hellhörig sind sie auch. Die Wände scheinen aus Pappe zu sein! Jedenfalls konnte ich meinen Zimmernachbarn schnarchen hören. Na gut, wenn der so schnarcht wie Esam, dann brauchen die Wände nicht besonders dünn zu sein ;-) Jedenfalls wurde ich bereits um Viertel vor sechs sehr unsanft durch einen Toilettengang eines Mitbewohners geweckt, der das Gemeinschaftsklo auf der anderen Seite meines persönlichen Badezimmers aufsuchte und dabei offenbar so viel Lärm wie möglich verursachen wollte. Hat auch gut geklappt *grummel* Gut, dass ich sowieso um 6 aufstehen wollte, um für euch den Sonnenaufgang zu fotografieren und noch ein paar andere Fotos vom See zu machen. Leider war vom Sonnenaufgang aber überhaupt nichts zu sehen und auch ansonsten war das Licht jetzt nicht so der Brüller zum Fotografieren, aber ein paar hab ich dann doch noch geschafft.

Aussicht von Home St. Jean auf den Lake Kivu Richtung Osten Home St. Jean Kibuye St. Jean Kibuye, vor der Kirche befindet sich ein Mahnmal für 11400 Opfer des Genozids vom 17. April 1994

Um 8 ging es dann weiter zum nächsten Krankenhaus. Mugonero ist von Kibuye etwa 27 km entfernt und leider nur über eine Schotterstraße zu erreichen, so dass man für die Strecke knappe anderthalb Stunden braucht. Das Schuckeln schläfert dann noch zusätzlich ein, vor allem wenn man schon so früh aufgeweckt wurde… Aber auch hier im Hospital ging es ziemlich flott. Die beiden mehr oder weniger jungen Damen waren sehr hilfsbereit und rannten sich die Hacken ab, um uns die Daten zu besorgen (hatte ich den Eindruck).

Mugonero Hospital Kaffeeplantage mit Waschstation

Auf der Rückfahrt kehrten wir nochmal kurz im Krankenhaus von Kibuye ein, um noch ein paar restliche Daten abzuholen und schauten auch nochmal bei Jean Pierres Freund in der Bank vorbei – um eine große Portion Fisch einzuladen, die Jean Pierre mit nach Hause nehmen durfte. Hm, lecker, Fischgeruch im Auto kommt besonders gut :-/ Nachdem wir im Bethanie dann auch nochmal kurz eingekehrt sind, um ein kleines Mittagessen und noch etwas Sonne zu tanken, hat Jean Pierre den Fisch größtenteils dann vorne ans Auto gehängt! Eine interessante Kühl-Konstruktion. Leider ist beim Montieren bei einem Bündel die Schnur gerissen, so dass wir doch noch ein paar Fische im Auto hatten, aber der Geruch hielt sich zum Glück in Grenzen.

Fischer Fisch Fischkühlkonstruktion hübsches Insekt

Und was ich euch ja noch erzählen muss: Meine Zwillingsschwester war so reizend, mich heute von Radion Eins und der WeckAttack wecken zu lassen! Um Viertel vor 6 (mal wieder…) und das wo ich heute mal bis 7 schlafen wollte ;) Die Frage nach dem Wetter hier konnte ich wohl nur unzureichend beantworten, weil sich das um 6 Uhr morgens immer noch nicht so sagen lässt. Und auch heute den Tag über war ich mir nicht so sicher. Als ich mittags aus dem Büro ging, war mir ganz schön kalt und ich hab gedacht, ich muss euch heute mal schreiben, dass die Regenzeit offensichtlich schon wieder da ist. Aber als ich dann so unterwegs war, kam die Sonne raus und es war wieder so heiß – was soll man nun von solchem Wetter halten? Liebe Katrin, dir jedenfalls vielen Dank fürs Wecken, so war ich wenigstens wieder um 20 nach 7 im Büro :) Hat mich jemand gehört?

Ach Mensch! Das Beste hätte ich euch ja fast vorenthalten! Am Montag war ich sehr niedergeschlagen, weil ich die Wartezeit auf den Start unter anderem damit verbracht habe, zum ORTPN (das Touristik-Büro) zu gehen, um Permits für die Gorillas zu erwerben. Am Samstag hatte ich schon angerufen, da sah es bereits sehr schlecht aus, aber ich wollte es wenigstens versuchen. Leider dann die schlechte Nachricht: der komplette Juli ist bis auf einen Platz am 15. ausgebucht. Na toll, alleine wollte ich ja nun auch nicht gehen und Victoria auch nicht. Also hab ich das komplette Land verflucht und mich wieder an meinen Arbeitsplatz begeben. André meinte dann, ich solle es doch mal mit Vitamin B probieren, woraufhin ich dann auch eine Telefonnummer bekommen hab, ihn aber heute nicht erreicht hab. Also bin ich nochmal ins ORTPN-Büro gestiefelt und wollte wenigstens nach einer Art Warteliste fragen. Aber siehe da: nachdem der freundliche junge Mann mit mir jeden Tag zwischen dem 9. und dem 21.7. durchgegangen ist (da ist Victoria hier), fand er schließlich am 21.7. noch zwei Plätze! Ich konnte es erst gar nicht glauben und hab immer verstanden, ob das für mich die letzte Möglichkeit sei, aber dann fragte er, ob ich die haben will! Natürlich! Leider musste ich nun auch den normalen Preis bezahlen, weil ich immer noch kein Visum hab und die Ermäßigungen für Einwohner von Rheinland-Pfalz sind wohl auch abgeschafft worden. Schade eigentlich. Also hab ich mal eben 1000$ auf den Tisch gepackt. Man gönnt sich ja sonst nichts, gell? Aber so hat sich doch alles noch zum Guten gewendet und ihr seid wieder für zwei Tage mit Lektüre versorgt :)

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Heimurlaub in Butare

Nach zwei Wochen durfte ich nun endlich wieder nach hause fahren. Gelohnt hätte es sich mehr letztes Wochenende, aber da war mir so gar nicht nach Busfahren. Jetzt wollte ich aber unbedingt, um mal nach dem Rechten zu sehen und einfach mal wieder meine eigenen vier Wände um mich zu haben. Das war dann gestern so ein bisschen, wie wieder auf dem Dorf zu sein, nachdem man wochenlang in der Hauptstadt war. Ist ja auch ein bisschen so. Weil ich nun gestern noch Geld für die Gorillas von meinem Konto abholen wollte, hab ich dort eine Stunde in der Bank gesessen, um dann gesagt zu bekommen, dass die Internetverbindung futsch ist und sie keine Verbindung zum Hauptserver mehr bekommen und deshalb auch keine Auszahlungen mehr machen können. Wir sollten doch bitte morgen wieder kommen. Da war es wieder: CBT! Also hab ich mich heute nach einer ausgedehnten Joggingrunde (das Training unter der Woche scheint echt genutzt zu haben!) erneut auf den Weg zur Bank gemacht, um dort ebenso erneut eine Stunde zu warten, um dann 750.000 RWF in 2000er Scheinen angedreht zu bekommen! Freundlicherweise hat mir dann eine andere Kundin, die gerade Geld einzahlen wollte, wenigstens 500.000 in 5000er gewechselt, so dass der Stapel Geld nicht ganz so groß war, den ich nach hause tragen musste. Die sollten hier echt mal größere Scheine (also Scheine mit mehr Nullen) einführen…

Dann war auch noch der Kühlschrank schon vor ein paar Tagen kaputt gegangen. Mandy und Tim hatten erst vermutet, dass es nur die Steckdose ist und haben das wohl irgendwie repariert, aber am Donnerstag war er dann wieder aus, so dass sie unseren Vermieter angerufen haben. Er kam dann auch gestern noch und hat sich das angesehen, meinte dann aber auch gleich, ob wir was für die Reparatur dazubezahlen würden. Püh! Als hätte der nicht schon genug Geld von uns bekommen?! Der Grund für den Deffekt lag wohl darin, dass der Kühlschrank keine Sicherung drin hat und so ganz schön strapaziert wird, wenn hier der Strom ständig an und wieder aus geht. Das kommt davon, wenn man nen Kühlschrank von Anno sonstewann kauft. Er hat es dann trotzdem heute reparieren lassen und hat uns dann nichtmal nach Geld gefragt. Mandys Drohung, dass wir ausziehen würden, wenn wir jetzt was für die Reparatur bezahlen würden und der Kühlschrank dann wieder kaputt gehen würde, hat wohl Früchte getragen. Ich hab ja schon überlegt, ob ich ihm das Angebot mache, selbst einen neuen Kühlschrank zu kaufen und dafür zwei weitere Monate keine Miete zu bezahlen. Preislich würde das ungefähr hinkommen (mir ist jedenfalls so), und ich würde bestimmt noch ne Menge Strom sparen. Muss ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen… Kaum war der Kühlschrank jedenfalls repariert und wieder einigermaßen kalt, ist der Strom erstmal für 3 oder 4 Stunden ausgefallen. Auch super. Weil ich nach einer Weile aber meinen Akku nicht wieder bis aufs letzte aussaugen wollte, hab ich auf die Weise wenigstens mal wieder Zeit zum Lesen gefunden, statt den ganzen Tag im Internet zu surfen.

Nebenbei läuft bei mir der Sportschau-Live-Ticker zur EM – zum Fernsehengehen fehlte mir dann doch die Motivation, und da es jetzt gerade auch kräftig schüttet, war das wohl auch besser so. Sonst hätte ich nach hause schwimmen müssen. Mal sehen, ob ich morgen dazu komme, wenigstens das Deutschlandspiel zu gucken. Immerhin hab ich schon den ersten Punkt durch den Sieg der Tschechen ergattert :) Jetzt müssen sich nur noch die Portugiesen mal ein bisschen anstrengen. – Jawoll, geht doch! Immer muss man erst meckern! Ein bisschen anstrengen sollten sie sich trotzdem noch – will schließlich Fränzchen noch zwei Punkte abluchsen!

Übrigens wurde einer meiner Berichte hier jetzt schon in der Presse veröffentlicht: Das Kolpingmagazin hat in der Juni-Ausgabe im Regionalteil einen Teil meines Berichtes über die Gründung des Kolpingnationalverbandes abgedruckt. Wer das nochmal nachlesen will, kann sich die Seiten hier runterladen: http://www.kolping.de/download/download/2799_k06_no.pdf

Wie ihr seht, hat aber das Dorf auch einen Vorteil: Ich hab ne Internetverbindung zuhause und kann wieder bis in die Puppen surfen und mehr oder weniger (un)interessante Artikel schreiben ;-) So eine Internetverbindung hat aber auch nen Nachteil: Ich hab mir gerade eine 900 Euro-Einkaufsliste für Amazon erstellt :( Jetzt muss ich nur noch Victoria überreden, mir das ganze Zeug mitzubringen. Da wird sie wohl ein Paar Schuhe weniger einpacken müssen…

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Go west!

Eigentlich bin ich heute schon ziemlich geschafft, aber da ich gestern schon nichts geschrieben hab, möchte ich euch nicht länger warten lassen.

Nachdem ich letzte Woche so fleißig war, dass ich Montag und Dienstag quasi frei hatte (saß allerdings dennoch im Büro), bin ich nun gestern nach Gisenyi gefahren und hab damit mit dem Westen angefangen. Meine Kollegen waren sich alle nicht ganz einig, ob ich es in drei Stunden hin- und dann auch wieder zurückschaffen würde, oder ob ich dort übernachten müsste. Erstmal dachte ich, ich komm gar nicht mehr weg. Mein Fahrer kam nämlich nicht und erst nach einem Anruf der Autovermietung, in dem ich ihn überzeugen musste, dass ich gerne trotzdem noch fahren würde, wurde mir dann ein neues Auto und ein neuer Fahrer zugewiesen. So konnten wir dann mit einer Stunde Verspätung losfahren. Aber flink wie wir sind, waren wir in drei Stunden in Gisenyi, haben Jules, den „Infirmier du Site Sentinelles“ eingesammelt, der mich unterstützen sollte und sind pünktlich kurz vor der Mittagspause im Krankenhaus eingetroffen. Dort mussten wir dann zwar von einem Büro ins nächste dackeln, dann ins Labor, dann wieder zum Personalbüro, dann wieder zum Direktor und schließlich noch ins Sekretariat, um unseren Stempel abzuholen. Immerhin konnte ich meinen Fahrer und Jules noch zu einer kleinen Extrarunde zum Lake Kivu oder auch Lac Kivu überreden, so dass ich mal den schönen Strand in Augenschein nehmen konnte.

Karte Feldarbeit 04.06.2008

Beeindruckend fand ich in der Gegend die schwarze Erde und das viele Vulkangestein. Da merkt man dann gleich, dass man in einer Vulkan-Gegend ist. Interessant waren auch die Einteilungen der Felder und die Teeplantagen. Morgen gibt es dann noch entsprechende Fotos. Komischerweise hab ich dieses Bild als typisches Bild für Ruanda vor Augen wenn ich an Bildbände denke. Dabei ist die rote Erde viel typischer…

interessante Befestigung des Hangs fruchtbare Böden und Teeplantage ein ganz schöner Brocken

interessante Feldeinteilung Hügel in den Wolken (meine Position auf etwa 2200m) mal ein Blick in das Labor (Gisenyi Hospital)

nicht wirklich Wassertürme… Baustelle Krankenhaus Gisenyi mit freundlicher Unterstützung von Deutschland

Karibikfeeling am Lac Kivu sogar Strand gibt es am Lac Kivu Lac Kivu in Gisenyi - links das Kivu Sun Serena Hotel

War ein ganz schöner Ritt, aber danach konnte ich mich ja zum Glück noch auf dem Laufband und dem Stepper austoben, was ich dann auch ausgiebig getan hab. Glücklicherweise war es gestern auch nicht so voll.

Heute sind wir dann pünktlich um 8 Richtung Muhororo aufgebrochen. Ja, ich breche mir jedes Mal die Zunge, wenn ich das sage… Mein einer Kollege hatte was von 4 Stunden Fahrt erzählt, weshalb ich mal vorsichtshalber wieder mit meinem kompletten Gepäck (inkl. Schlafsack, Handtuch, Waschzeug…) gereist bin. Vielleicht Dank der gerade zum Teil frisch gebauten, zum Teil sich noch in Bau befindlichen Straße haben wir es aber in zwei Stunden geschafft. Ok, das letzte Stück war keine Straße sondern eine Katastrophe, aber dafür war der Rest ja umso besser. Die Aussicht war wieder toll, aber leider fast immer durch die blöden Bäume so versperrt, dass es schwer war, ein Foto zu ergattern. Aber auch hier hab ich euch morgen noch was nachzuliefern. Ebenso wie eine weitere Karte. Also: CBT! (Come Back Tomorrow, Afrikanische Lebensweisheit :))

Die Nachlieferung:

Karte Feldarbeit 05.06.2008

Muhororo Hospital Muhororo Hospital mit schöner Aussicht das soll ne Straße sein!?

Da sieht man die Bananen vor lauter Bäumen nicht! das ist jetzt aber mal ein Fluss janz schön große Kieselsteine

Steinbruch ein Wasserdurchlass fertiger Wasserdurchlass - oben drüber kommt die Straße

Reisfelder da hinten könnte der Nyungwe Wald sein die neue Straße mit Entwässerung

die sind wohl stärker Erosion bekommt hier ne ganz neue Bedeutung

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Hab ich was zu sagen?

Eigentlich hab ich heute gar nichts zu erzählen. Im Grunde warte ich nämlich nur darauf, dass ich endlich nach hause und ins Fitnessstudio gehen kann, aber ich brauch noch drei Stempel auf meine „Ordres de Mission“, die ich schon ausgefüllt hab und alle berechtigten Leute in diesem Haus sind gerade zu einer Präsentation im Rahmen eines Seminars oder Workshops oder so. Ganz toll…

Ja, mir ist langweilig!

Nicole bei PNILP

(verdammt, schon wieder die gleichen Klamotten an! Aber wenn ihr euch immer so über Fotos von mir freut, auch wenn sie total doof aussehen…)

Nebenbei hängt mein Magen zwischen meinen Kniekehlen und ich würde jetzt endlich gerne meinen Obstsalat essen, der mir gestern schon nicht vergönnt war, weil unsere Haushälterin gestern keine Bananen gefunden hat und ansonsten die Auswahl auch etwas mau war. Also gab es nur Curryreis mit Ananas und zum Nachtisch noch ein paar Vollkorn-Cracker, weil ich nach einer ausgiebigen Unterhaltung mit Nicole S. über meine Süßigkeiten-Ressourcen daheim in Butare einen unglaublichen Hieper auf was Süßes hatte. Gemeinerweise ist der Kühlschrank von Martina und Stefan voll mit Schweizer Schokolade, aber an der vergreif ich mich natürlich nicht! War aber echt hart gestern! Ich glaub, wenn ich in Berlin gewesen wäre, hätte ich noch den Pizzaservice angerufen oder wäre zum nächsten Dönerstand gelaufen :)

Ansonsten verändern sich meine Planungen für die nächsten Tage hier ständig. Der aktuelle Stand ist, dass wir morgen versuchen werden, Gisenyi und zurück zu schaffen, dann am Donnerstag nach Muhororo zu fahren und am Freitag wieder frei zu haben. Ich würde dann eigentlich gerne am Freitag mal nach Butare fahren, um nach dem Rechten und meiner Post zu sehen. Muss doch inzwischen mal was angekommen sein!

Arbeitsmäßig hänge ich sonst gerade etwas in der Luft, weil ich auf die neue Datenbank bzw. auf die Tabellen warte, die uns der Datenmananger hier zusammenschustert – hoffentlich so, wie ich mir das vorgestellt hab. Er will damit morgen fertig sein, deshalb macht es für mich jetzt wenig Sinn, an den alten Tabellen rumzuschustern, um sie passend zu machen. Bin wirklich gespannt, ob die nun so aussehen, wie ich es mir gewünscht hab. Da ich aber mit dem GIS so nicht weiterkomme, hab ich jetzt schon angefangen, Geostatistik zu wiederholen! So weit ist es schon mit mir gekommen! Da fällt mir dann erst auf, was ich alles schonmal gewusst hab ;) Ist ungefähr so wie mit meinem Französisch, das sich in irgendwelchen Gehirnwindungen versteckt hält. Es winkt immernoch nicht, wenn ich nach Futur simple suche, aber immerhin kommt es mir schon bekannt vor…

Und während mein Magen vor sich hingrummelt, freue ich mich schon ganz doll auf die Care-Pakete, die jetzt auf dem Weg zu mir sind! Norbert hat zwar schon befürchtet, dass die Leckereien den Zollbeamten in die Hände fallen könnten und dann nichts mehr für mich übrig bleibt, aber hoffen wir mal das beste. In Monis und Josephs Paket würden sie jedenfalls auch jede Menge leckere Sachen finden denke ich :) Hoffen wir mal, dass sie mir was übrig lassen…

Noch eine gute Nachricht: Zumindest das Geld für meine Unterkunft, dass ich zusätzlich zu meinem Gehalt bekommen sollte, ist jetzt wohl für die ersten 4 Monate nachgezahlt worden, so dass ich jetzt hoffentlich ne ganze Stange Geld auf meinem Konto hab. Ich hätte mir das ja gerne mal per Homebanking angeschaut, aber das macht hier irgendwie nicht so richtig Sinn, weil es auch das einzige wäre, was ich tun könnte. Auslandsüberweisungen gehen natürlich nicht. Und obwohl das Homebanking ansich kostenlos (wenn nicht sogar umsonst) ist, muss ich zusätzlich zur Sicherheit ein e-Token oder einen Digipass (keine Ahnung, was das ist!) erwerben, was zwischen 50 und 120 Euro kosten würde zzgl. jährliche Gebühren. Ich denke, ich werde dann einfach mal auf diesen Luxus verzichten, wenn ich mir mein Geld auf die Weise auch nur angucken kann. Ich könnte es auch noch auf ein anderes ruandisches Konto überweisen, aber das hab ich ja gar nicht.

Lustig, was ich so alles von mir geben kann, obwohl ich gar nichts zu sagen hab :D Immerhin hab ich so wieder ein wenig Zeit totgeschlagen. Ich weiß, die arme Zeit, die hat mir doch nichts getan… Aber in Deutschland scheint wohl zu schönes Wetter zu sein, weil keiner online ist, um mich zu unterhalten! Na gut, sei euch gegönnt…

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Darf ich vorstellen: meine neuen besten Freunde

Ich hab ja schon am Samstag erzählt, dass ich mir neue Turnschuhe gekauft hab, weil es mir jetzt ernst ist mit dem Abnehmen.

Und weil ich jetzt so viel Zeit mit meinen neuen Freunden verbringe, möchte ich natürlich nicht verpassen, sie euch vorzustellen:

meine neuen Turnschuhe

Ganz meinen guten Vorsätzen folgend war ich am Samstag nach meinem Salat noch zwei Stunden trainieren, gestern auch nochmal, dann noch ein paar Bahnen im Pool (ok, das zählt nicht als Training) und heute war ich auch schon laufen! Natürlich kam mir gestern dann auch gleich noch prompt eine Einladung zum Abendessen in die Quere, die ich nicht abschlagen konnte, aber bei DER Vorarbeit brauchte ich wenigstens kein allzu schlechtes Gewissen zu haben.

Dann werd ich mich mal auf den Weg nach hause und zu meinem Obstsalat und/oder Curryreis mit Ananas und Banane machen.

PS: Hier gibt es übrigens schon Eis, aber nur sehr selten und wenn dann trau ich mich da nur in absoluten Ausnahmefällen ran, weil ich keine Lust auf Salmonellen hab. Das hat der Otto schon für mich übernommen ;) Der Kühlkette hier trau ich  nämlich nicht über den Weg. Also müsst ihr für mich mitschlemmen – ist auch viel besser für meine schlanke Linie :)

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Doch nochmal ich :)

Nachdem ich gestern tatsächlich doch noch meinen Salat bekommen hab (war dann schon etwa 21.20 Uhr), bin ich leider nicht mehr ganz mit der Bearbeitung meines Eintrags von gestern fertig geworden. Bzw. als ich fertig war und speichern wollte, war meine Internetverbindung weg, weil meine Zeit abgelaufen war. Wie ich aber nun gerade festgestellt habe, wurde doch noch alles gespeichert. Da ich heute aber eh auch noch eine Rechnung überweisen und noch einige Dinge besorgen wollte, hab ich mich mal wieder auf den Weg in die Stadt gemacht. Nachdem ich mir ein paar Turnschuhe gekauft hab, um das Fitness-Studio im Novotel besuchen zu können (ja, mir ist es ernst mit dem Abnehmen!), und auch noch ein paar neue Badelatschen, hatte ich mir ursprünglich gedacht, ich geb dem Bourbon nach dem Fiasko gestern noch eine Chance und setz mich da rein, um nochmal einen Salat zu essen und das Internet zu benutzen. Aber siehe da: es ist zu! Nicht wegen mir, sondern weil es wohl unvermeidbare Bauarbeiten am UTC (Union Trade Center, ich weiß, klingt ganz schön hochtrabend) gibt, weshalb es schließen musste. Steht natürlich nicht dran, für wie lange. Also bin ich zur anderen Filiale ins MTN Center gefahren, wo sie nun überraschenderweise auch Internet haben. Heute früh hatte ich noch Matt gefragt und letztes Mal hatten sie noch keine, als er drauf gehofft hatte. Allerdings haben die hier auch erst vor ein paar Monaten aufgemacht soviel ich weiß.
Immerhin wurde ich heute schon nach wenigen Minuten entdeckt und konnte meine Bestellung abgeben. Mal sehen, wie lange es heute dauert mit dem Salat. Ich hab um 15.10 Uhr bestellt ;-)
Nach 20 Minuten hat mich nun tatsächlich auch schon jemand eingeloggt, so dass ich jetzt auch mal endlich online gehen kann… Gestern war mir das ja ganz recht, dass es sich etwas hingezogen hat (auch dass das Essen erst so spät kam), so hatte ich genug Zeit, Emails zu schreiben und meinen Text fürs Tagebuch vorzubereiten.

15:44 Uhr – Ich bekomm ein Sandwich, das ich nicht bestellt hab :)

16:06 Uhr – mein Salat kommt mit vielen Entschuldigungen, dass es ein Missverständnis war und dass alles seine Schuld war…

Ansonsten muss ich ja sagen, dass ich mich an die Internetverbindung zuhause (sowohl in Butare als auch bei Claudia) echt schon gewöhnt hatte! Das fehlt mir jetzt schon ein bisschen bei Stefan und Martina. Aber wenigstens surf ich jetzt nicht mehr bis in die Puppen im Internet ;-)

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