Category archives: privat

Aaaaaaahhhhhhhh!

Gott, was bin ich aufgeregt! In etwa zwei Stunden (um 14.00 Uhr) muss ich meine Studie vor dem Ethics Committee präsentieren. Ein Freund hat mich schon die halbe Nacht versucht, abzulenken (was Dank Salsa und Karaoke auch recht erfolgreich war ;-)), aber jetzt wird es langsam ernst. Ich hab schon das Gefühl, ganz heiser zu sein, weil ich meine 10-minütige Präsentation heute schon fünfmal oder so durchgesprochen habe. Man ist mir schlecht! Aber wie meine MAMA schon so schön angemerkt hat: meinen klugen Kopf wird mir schon keiner abreißen und zur Not muss ich halt nochmal einen Teil überarbeiten. Also Daumen drücken und vielleicht ein bisschen für mich beten, bitte! Ich geh jetzt mal duschen und zieh dann mein Präsentationsoutfit an, dann kann ja eigentlich kaum was schief gehen…

Am Donnerstag war ich übrigens tatsächlich noch joggen und gestern noch zur Massage in der Hoffnung, dass mich das ein bisschen entspannt. Hat aber nur ein bisschen geholfen. Der Masseur (und schmerzhaft auch ich) hat jedenfalls festgestellt, dass mein ganzer Körper total verspannt ist. Wahrscheinlich trinke ich auch noch zu wenig… Na mal sehen, wie es mir nach der Präsentation geht. Das sag ich euch dann morgen – heute hoffe ich dann gleich nach der Präsentation noch zum Hash gehen zu können, wenn sie mich nicht total in der Luft zerrissen haben und ich am Boden zerstört bin.

1 Kommentar

leichte Panikattacken im Anmarsch

In Vorbereitung auf meine Präsentation am Samstag vor dem Ethics Committee und dem bevorstehenden Start (in gut zwei Wochen geplant) meiner Feldarbeit und den entsprechenden Vorbereitungen bekomme ich langsam Panik, dass das alles nicht so funktioniert, wie ich mir das vorstelle. Die Studenten, die eigentlich für mich die Interviews durchführen sollten, haben inzwischen alle einen Job in Aussicht (toll, aber schlechtes Timing…), so dass einer der Studenten jetzt am Wochenende versucht, noch ein paar Studenten aus dem dritten Jahr für mich zu rekrutieren. Fähig genug werden die schon sein, hoffentlich sprechen sie auch gut genug Englisch. Leider hab ich meinen erhofften „Informanten“  für den District, in dem ich meine Feldarbeit machen will, auch noch nicht erreicht. Dass hier jemand sein Handy zwei Tage nicht aktiviert, ist ja auch eher ungewöhnlich… Mit meinem (nach Robert) Lieblingsfahrer Kenyatta bin ich auch noch am Verhandeln, um den Preis ein bisschen zu drücken. Gruß an Victoria von ihm! :) Meistens denke ich ja, dass schon alles gut gehen wird. Aber dann ruf ich mir wieder ins Gedächtnis, dass ich schließlich in Ruanda bin und hier selten alles so klappt, wie man sich das vorstellt. Wuaaaahhhh! Leider hilft es überhaupt nicht, im Bett zu bleiben und die Decke über den Kopf zu ziehen. Außerdem erschwitzt man dann, was auch nicht hilfreich ist. Also muss ich da wohl irgendwie durch und hoffe einfach, dass alles wenigstens so einigermaßen gut geht. Und zwischendurch bekomm ich dann noch den einen oder anderen Nervenzusammenbruch oder so… Ich glaub, ich muss heute Nachmittag noch ne Runde laufen gehen…

1 Kommentar

Nicole und die morbiden Themen…

Manch einer wunderte sich ja schon über das Thema meiner Diplomarbeit, die ich 2001 (Gott, was ist das lange her!) über die Mortalität in Berlin geschrieben hatte. Nach einem Atlas zu den Ärzten in Deutschland, der im Zusammenhang mit einem Forschungsprojekt in meinem Labor entstand, gibt es nun wieder etwas in diese Richtung: Das Institut für Länderkunde hat einen Beitrag von Jürgen Schweikart und mir zum Thema Suizide in Deutschland in ihrem online-Nationalatlas veröffentlicht (http://aktuell.nationalatlas.de/Suizidsterbefälle.1_01-2010.0.html).

Ansonsten habe ich gerade meinen nächsten Flug nach Kigali gebucht (yippiyayahippiyippiyeah!) :) Am 20. Februar geht es los und dann müsst ihr erstmal für ein paar Wochen auf mich verzichten bzw. mich wieder virtuell ertragen *freu* Dummerweise ist Robert erstmal eine Weile bei Weiterbildungsmaßnahmen eingebunden, so dass wir die ersten Wochen dann zwar immerhin schon nur noch 100 bzw. 200 km (Luftlinie) statt 6500 km voneinander entfernt sind, aber trotzdem nicht zusammen sein können. Buhuuu. Aber ich werde jede Menge zu tun haben, um endlich mit meiner Doktorarbeit voranzukommen, so dass die Zeit bestimmt wieder wie im Flug vergehen wird.

Jetzt freu ich mich aber erstmal auf 25-30 °C im Schatten und darauf, meine Freunde in Ruanda wiederzusehen :)

Kommentare

so schweigsam?

Hm, ja, ich muss zugeben, dass das mit der Internetverbindung in der letzten Zeit nicht so recht Spaß macht, einfach mal so was zu schreiben. Außerdem hab ich soviel zu tun, dass es mir ein bisschen an Muße fehlt.

Hatte euch auch noch gar nicht erzählt, dass ich beim Botschaftsempfang am 3.10. war! Hab natürlich blöderweise wieder meine Kamera zuhause liegen lassen und das Bild mit dem Handy ist natürlich nicht doll geworden. War aber ganz nett mit Freigetränken und Fingerfood, einem gemischten Chor (mit Ruandern und Deutschen), der ein paar schöne Stücke zum Besten gegeben hat und ein paar ganz netten Ansprachen. Am Samstag drauf war dann auch die feierliche Eröffnung einer Ausstellung im Richard-Kant-Haus zum Thema „Im Land der tausend Hügel. Ruandisch-Deutsche Begegnungen 1892-1916“, wo man dann gleich den Botschafter auch nochmal im Hellen sehen konnte. Beim Botschaftsempfang war es nämlich ein bisschen dunkel und ich hätte ihn nicht wiedererkannt, wenn er nicht angekündigt worden wäre.

Was ich euch außerdem nicht vorenthalten will – und was auch mit ein Grund ist, warum ich gerade ein bisschen schweigsam bin -, dass ich bis über beide Ohren verliebt bin Liebes-Smily Er heißt Robert, ist knapp 4 Monate älter als ich, in Uganda geboren und aufgewachsen und seit 2001 nun in Ruanda, wo er quasi hingehört. Und ohne euch beunruhigen zu wollen – ich überlege jetzt schon ein bisschen, ob ich nicht doch noch etwas länger hier bleiben möchte oder kann. Ich hatte eh schon mit Jürgen, meinem deutschen Chef drüber gesprochen, dass es ja ziemlich unpraktisch ist, im Februar zurück nach Deutschland zu gehen, so rein klimatechnisch. Von daher hatte ich schon daran gedacht, noch zwei Monate ranzuhängen und erst zum 1.4. wieder nach Berlin zurückzukehren. Ich hab auch schonmal meinen Counterpart in Kigali drauf angesprochen, ob er sich das vorstellen könnte und der meinte, solange das alles „transparent“ ablaufen würde, könnte er sich alles vorstellen. Naja… Ich halte euch auf dem Laufenden :)

Praktischerweise hab ich seit wir zusammen sind auch keinen Appetit mehr und vergesse oft einfach, was zu essen, wenn mein Magen nicht gerade so laut knurrt, dass ich es nicht mehr überhören kann. Mal sehen, wie lange das anhält und ob ich davon auch irgendwann mal was merke was meine kneifenden Hosen angeht…

Ansonsten hat uns die Regenzeit fest im Griff. Dummerweise regnet es in letzter Zeit immer pünktlich zum Feierabend, bzw. fängt schon rechtzeitig genug an und hört dann auch erst um halb8 oder so auf, so dass man eigentlich auch nicht die ganze Zeit ausharren möchte. Heute hat mich glücklicherweise ein Kollege mit dem Auto mitgenommen, sonst wär ich ganz schön nass geworden. Muss mir wohl echt angewöhnen, nicht mehr ohne Regenschirm und Regenjacke aus dem Haus zu gehen, auch wenn die Sonne scheint und es nicht nach Regen aussieht. Das geht hier immer so schnell…

Achja, nochwas: Zum 1.10. hab ich auch eine neue Mitbewohnerin bekommen: Felicia, meine Vize-Direktorin, ist bei mir eingezogen und nimmt mir nun hoffentlich (wir haben uns noch nicht endgültig auf den Betrag geeinigt ) einen Teil der Miet-Last ab – und geht mir schon langsam ein bisschen auf den Geist ;-) Bin nicht mehr gewohnt, jemanden um mich rum zu haben. Das gute ist, dass sie am Wochenende bei ihrer Familie in Kigali ist und diese Woche zum Beispiel auch erst am Mittwoch wieder nach Butare kommt. So hab ich trotzdem noch viel Zeit für mich (wenn ich dann nicht auch zufällig gerade in Kigali bin). Wird sich schon noch einspielen. Ich muss ihr halt nur gelegentlich mal klarmachen, dass sie bitte nicht mein Handtuch als Badvorleger nehmen soll, bloß weil beide blau sind, und mir nicht meinen Lieblingstee (Mañana-Tee, den hat mir Nicole geschickt!) wegtrinken soll…

So, jetzt seid ihr alle wieder auf dem neuesten Stand, und ich hab mich selbst lange genug vom Arbeiten abgehalten (das mach ich schon den ganzen Tag ziemlich erfolgreich ;-))

4 Kommentare