Category archives: unterwegs

Abflugbereit

Nicht, dass ihr euch Sorgen macht, dass ich doch lieber hier bleibe: ich sitze bereits im Abflugbereich vom Flughafen Kigali International. Mit Soleluna-Pizza vollgefuttert, geputzten Zähnen und rausgenommenen Kontaktlinsen, sozusagen schlafbereit. Ich hoffe, der Flieger ist nicht wieder so laut. Aber der iPod ist auch aufgeladen – da steht einem Schläfchen auf dem Weg nach Addis fast nichts mehr im Wege. Falls mich das Baby schlafen lässt. Aber irgendwann gibt es normalerweise dann doch „a Ruh“ ;-) Ich freu mich zwar nicht unbedingt auf zuhause, aber momentan wäre ich extrem froh, wenn ich die Fliegerei schon hinter mir hätte. Ich kann jetzt schon nicht mehr sitzen, aber viel Freiraum zum Herumlaufen gibt es hier auch nicht. Und aufs Flugfeld lassen sie mich nicht ;-) Naja, in knapp 4 Stunden Aufenthalt in Addis werd ich mich hoffentlich noch ein bisschen bewegen können. Ist schließlich meine ursprüngliche Joggingzeit so zwischen 6 und 10 Uhr morgens. In einer Stunde geht’s los…
Ich bin gespannt, was sich in dem Jahr hier tun wird, das ich voraussichtlich brauchen werde, um wieder herzukommen. Heute habe ich schon an verschiedenen Kreuzungen die neuen Ampeln gesehen, die sie auch bei uns an der Ecke aufgestellt haben und die sofort zum Verkehrschaos geführt haben. Dabei sind die total modern, mit Countdown bis zur nächsten Rot/Grünphase! Kann aber sein, dass weniger die Ampeln sondern die in der Mitte stehenden Polizisten, die dann zusätzlich zu den Ampeln den Verkehr regeln, das Problem sind. So genau konnte ich das noch nicht beobachten. Vielleicht haben sie sich ja bis nächstes Jahr an die neuen Ampeln gewöhnt ;-)
Bis bald dann wieder in/aus Berlin!

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Ich bin dann mal weg….

Die Koffer sind schon seit Samstag gepackt und das Taxi ist auch schon bestellt – jetzt geht es gleich endlich wieder nach Ruanda. Diesmal hab ich nicht ganz so ein volles Programm, so dass ich hoffentlich auch ein bisschen dazu komme, Urlaub zu machen und Zeit mit meinem Schatz zu verbringen. Die gute Kamera hab ich auch wieder dabei – vielleicht gibt es ja dann auch wieder ein paar schöne Bilder zwischendurch.
Ich wünsch euch nen schönen Sommer! :) Mich erwarten 28 Grad bei Wind und Regen, wie es aussieht, na mal sehen. Wird schon auch ein bisschen Sonne für mich geben. Sonnenmilch hab ich jedenfalls vorsichtshalber dabei.
Macht’s gut!

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ein Tag in Brüssel

Nachdem ich ja nun innerhalb der letzten Jahre schon etliche Stunden auf dem Brüsseler Flughafen verbracht habe, durfte ich letzte Woche tatsächlich auch mal einen Tag in der Stadt verbringen. Natürlich bin ich nicht nur wegen der Stadt alleine nach Brüssel geflogen: Robert kam aus Florida zurück und hatte ein paar Stunden Aufenthalt in Brüssel, was ich dazu genutzt habe, selbst auch nach Brüssel zu fliegen und mich dort am Flughafen mit ihm zu treffen. Ganz so, wie wir uns das vorgestellt haben, hat es zwar  nicht funktioniert, aber wenigstens haben wir uns gesehen und konnten ein paar Dinge austauschen.

Ich habe mir dann noch einen schönen Tag in Brüssel gemacht. Erst wollte ich mich ja zu Fuß auf den Weg machen. Als ich dann aber an einer Haltestelle für Stadtrundfahrten vorbei kam, hab ich die Möglichkeit genutzt, mir die ganze Stadt zeigen zu lassen, statt sie selbst zu erkunden. So hatte ich auch gleich das Problem gelöst, wie ich zum Atomium kommen könnte und hatte dann auch einen schönen Überblick, was die Stadt so zu bieten hat.

Das Atomium ist schon recht beeindruckend. Dass man in die Kugeln reingehen kann, hätte ich auch nicht gedacht und durch die Streben kommt man von einer Kugel in die andere – faszinierend. Schön an Brüssel fand ich auch die vielen Parks und die Mischung aus alten und neuen Gebäuden. Die Altstadt ist auch recht hübsch und lädt dazu ein, mit einem Kaffee und einem Stück Kuchen oder einem Eis vor einem der Cafés in der Sonne zu sitzen. Was ich dann auch gemacht habe :) Ein bisschen hat man ja den Eindruck, die Belgier haben alles abgeguckt (was natürlich übertrieben ist): Die Doppeldecker-Busse kommen aus Berlin, die Kathedrale sieht aus wie Notre Dame in Paris (jedenfalls ähnlich), die Kirche, die Notre Dame heißt, sieht etwas anders aus, es gibt eine Kirche, die Sacre Coeur heißt (ebenfalls wie in Paris), der Arc de Triumph sieht aus wie unser Brandenburger Tor, das World Trade Center sieht hier etwas anders aus als in New York und selbst die Bahnen kommen mit Verspätung und sind dann völlig überfüllt wie bei uns.  Insgesamt war es zwar ein anstrengender Tag, aber trotzdem schön. Hätte Robert bestimmt auch gefallen…

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Nach „Robert in Berlin“ jetzt endlich wieder „Nicole in Ruanda“

Wie meine werte Leserschaft ja bereits mitbekommen haben dürfte, haben Roberts und meine Anstrengungen, ihm ein Visum zu besorgen, Früchte getragen. Und inzwischen war er auch tatsächlich in Berlin. Jippiieh! Seine Anreise hat mich zwar bestimmt 10 neue graue Haare gekostet, aber die sind ja zum Glück gerade frisch erblondet, da fällt das dann nicht auf. Robert hatte erlebnisreiche Tage auf der ITB, wir waren gefühlte 48 Stunden shoppen, in Wismar an der Ostsee, in Hamburg beim König der Löwen und auf der Reeperbahn und natürlich in Berlin unterwegs. Robert hat mit großen Augen „mein“ schönes Berlin bestaunt. Irritiert haben ihn zunächst die toten Bäume, die ja gar nicht tot sind. Aber dann hat er gleich die tolle Organisation unseres Straßensystems bewundert, die Stadtplanung und den ÖPNV. Und dass die Leute hier so schnell gehen und arbeiten. Ja, so ist das hier. Das fällt einem natürlich extrem auf, wenn man aus dem Land der Langsamkeit kommt ;-) Und der Kaffee schmeckt ihm in Deutschland auch besser als daheim. Könnte mit dem Wasser zusammenhängen… Am vorletzten Tag haben wir es dann tatsächlich auch noch geschafft, in Berlin eine Stadtrundfahrt mit dem Bus zu machen. Glücklicherweise bei strahlendem Sonnenschein, so dass die Kälte auch einigermaßen zu ertragen war. Die Kälte war eigentlich auch das einzige, was Robert nicht an Deutschland gefallen hat.

Robert vor dem Reichstag

Robert vor dem Reichstag

Wie meine werte Leserschaft ebenfalls bereits richtig geschlussfolgert hat, waren die Tage mit Robert in Berlin zu ereignisreich, um darüber in meinem Blog zu schreiben, so gerne ich es getan hätte. Inzwischen sind wir beide gemeinsam wieder nach Ruanda geflogen, wo wir beide schon wieder fleißig am Arbeiten sind, bloß leider an unterschiedlichen Orten. Während Robert bereits mit Schnupfen nach Berlin gekommen ist, bin ich mit „Husten, Schnupfen, Heiserkeit“ nach Ruanda geflogen, wo ich jetzt nachts den Wachhund spiele und vor mich hin huste. Ich sollte wahrscheinlich einfach nicht so viel quatschen, aber das ist etwas schwierig, wenn man noch so einiges organisieren muss und das am besten telefonisch funktioniert. Es hat sich jedenfalls als sehr förderlich erwiesen, dass wir schon eine Woche vor dem Workshop nach Ruanda gekommen sind. Heute sind nun noch unsere „Kollegen“ (immerhin mein Doktorvater, also kann ich kaum Kollege zu ihm sagen, und ein Post-Doc-Mitarbeiter von ihm) von der Humboldt Universität angereist, mit denen wir uns morgen auf den Weg nach Butare machen werden.

Ich bin froh, nach einem halben Jahr endlich wieder in Ruanda zu sein, auch wenn es diesmal nur für vier  Wochen ist. Und bei ca. 28 Grad im Schatten wird sich hoffentlich meine Erkältung auch bald verabschieden. Und am Montag seh ich auch endlich Robert wieder.

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Winter 2010/2011 – erste Etappe

Nachdem uns der Winter eine kleine Verschnaufpause gönnt und ich auch mal was anderes tun muss als immer nur Daten abtippen oder arbeiten, werde ich euch mal eine kleine Zusammenfassung meines bisherigen Winters geben.

Zunächst wünsch ich euch allen noch ein frohes neues Jahr!

Dank Schnee und Eisglätte war bei mir Anfang Dezember die Laufsaison beendet. Selbst ein etwas wärmeres Wochenende hat mich vom Laufen abgehalten, weil ich keine Lust verspürte „Pfützen-Weitspringen“ zu spielen. Trotz Sportdefizit hab ich zum Weihnachtsball in mein Kleid gepasst und wir haben unsere Aufführung auch ganz gut über die Bühne gebracht. (Leider habe ich bisher keine Fotos bekommen. Aber vielleicht gibt es demnächst ein Video auf YouTube oder so :)) . Am Mittwoch vor Weihnachten wurde mir dann auch noch die letzte Sportmöglichkeit genommen: wegen Einsturzgefahr wurden die Sporthallen gesperrt. Als Norbert direkt vor der Sporthalle fast von einer Schneelawine inkl. Eisplatte erschlagen wurde, haben wir das auch eingesehen.

Weihnachten habe ich diesmal bei Victoria und Markus in Karlsruhe bzw. auf den umliegenden Straßen und Ortschaften verbracht. Als ich am Abend vor Heiligabend in Karlsruhe ankam, war dort Sommer angesagt! Kein Futzel Schnee übrig. Und das zu Weihnachten! Ts… Prompt fing es Heiligabend schon früh an zu schneien und hörte dann auch bis zum 1. Weihnachtsfeiertag mittags nicht mehr auf, so dass wir einen herrlichen Schneespaziergang durch den verschneiten Karlsruher Schlossgarten machen konnten.

Schnee-Schnee-Weitspringen - oben Markus, in der Mitte ich und unten Victoria

Schnee-Weitspringen - oben Markus, in der Mitte ich und unten Victoria

Tor im Karlsruher Schlossgarten

Tor im Karlsruher Schlossgarten

verschneite Bäume im Karlsruher Schlossgarten

verschneite Bäume im Karlsruher Schlossgarten

verschneite Bank im Karlsruher Schlossgarten

verschneite Bank im Karlsruher Schlossgarten

zu dritt im Karlsruher Schlossgarten

zu dritt im Karlsruher Schlossgarten

Abends kam Victorias Familie und Markus hat für uns alle ausgezeichnet gekocht. Nur den Nachtisch und die Deko durften Victoria und ich machen. Und essen natürlich :) Das Essen sieht nicht nur so lecker aus, es war auch so gut!

Weihnachtssalat

Weihnachtssalat

Weihnachtshauptgang: Lamm im Kräutermantel

Weihnachtshauptgang: Lamm im Kräutermantel

Weihnachtsnachtisch

Weihnachtsnachtisch

Nachdem wir uns am zweiten Feiertag wieder ordentlich den Magen mit Truthahn vollgeschlagen haben, mussten wir am nächsten Tag erstmal ne Runde durch den Pfälzer Wald drehen. Ursprünglich hatten wir uns eine bestimmte Tour aus einem Wanderführer rausgesucht, aber da die Straßen nur einem eingeschränkten Winterdienst ausgesetzt waren und wir nicht endlos Zeit hatten, haben wir uns für eine spontane Tour um die Kalmit entschieden. Inklusive gaaaanz viel Schnee und einer schönen Aussicht von immerhin 673 m. Falls jemand meiner Leser vorhat, den Wanderweg Nr. 3 auf der Kalmit zu gehen, sollte wissen, dass die Markierungen nicht ganz einwandfrei sind, was auch dazu beigetragen haben könnte, dass wir die 4,5 km Strecke zeitlich ganz schön unterschätzt haben, so dass wir erst kurz nach Eintritt der Dunkelheit wieder am Auto waren.

Pfälzer Wald Kalmit Ludwigshafener Hütte

Markus und Nicole suchen noch nach ihrer Position (im Pfälzer Wald auf der Kalmit, Ludwigshafener Hütte)

Aussicht von der Kalmit, Ludwigshafener Hütte (673m)

Aussicht von der Kalmit, Ludwigshafener Hütte (673m)

Gruss im Schnee

Gruss im Schnee

Victoria und ich haben uns anschließend mit Kaffee und Kuchen belohnt, während Markus nochmal bei seinem Vater vorbeischauen musste.

Meinen letzten Tag im Süden haben wir mit Shoppen und Schwitzen verbracht: Erst im Metzinger Outlet und anschließend in den Schwaben Quellen. Das war dann noch ein schöner abschließender Urlaubstag, bevor ich am frühen Morgen wieder in den Flieger steigen musste.

Das Essen zu Silvester war nicht weniger lecker oder sättigend: Bei meiner Zwillingsschwester gab es Raclette bis zum Abwinken (im wahrsten Sinne des Wortes), natürlich inkl. Dinner for One, Sekt und Pfannkuchen um Mitternacht. Und ein paar Raketen und Knaller durften es auch mal sein. Thorbjörn hatte jedenfalls seinen Spaß.

Silvesteressen 2010 bei Katl

Silvesteressen 2010 bei Katl

Vor einer Woche ließ das Wetter endlich hoffen, dass man langsam die Laufsaison wieder eröffnen konnte. Ein „Kontrollgang“ auf meiner Strecke bestätigte mich in der Vermutung, dass die Strecke noch nicht ganz frei war. Aber am Dienstag war es dann endlich so weit! Und Badminton spielen konnten wir am Mittwoch auch endlich wieder – also alles wieder auf dem Weg zur Normalität.

Und heute kamen nun auch endlich unsere Kooperationspartner aus Ruanda (leider nicht Robert), die mir die letzten zwei Wochen ganz schön eingeheizt haben. Die nächsten zwei Wochen werden entsprechend auch nochmal ordentlich stressig sein. Aber wenigstens sind sie endlich da und unser Projekt kann jetzt so richtig durchstarten. Und damit steht meiner nächsten Reise nach Ruanda Ende März auch kaum noch was im Wege. Jippiieh!

Und ihr seid jetzt auch alle wieder auf dem neuesten Stand :)

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Innsbruck im Schnee

Eigentlich wollte ich ja hier ein bisschen wandern, wozu aber nur am Samstag das Wetter einlud. Da haben wir es immerhin auf die Götzner Alm geschafft. Dort lag schon am Samstag ordentlich Schnee:

Goetzner Alm mit Nockspitze

Goetzner Alm mit Nockspitze


Tisch vor der Goetzner Alm mit ganz viel Schnee

Tisch vor der Goetzner Alm mit ganz viel Schnee


Goetzner Alm

Goetzner Alm


Blick zum verschneiten Rosskogel

Blick zum verschneiten Rosskogel

Heute ging es bei Schneeregen nach Innsbruck, um ein paar Einkäufe zu erledigen. Von den Bergen rund um Innsbruck war vor lauter Schnee(regen) nix zu sehen:

Innsbruck im Schnee

Innsbruck im Schnee


Ich schätze mal, wir hatten gut 10 cm Neuschnee heute!

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schon wieder vorbei…

Wie üblich kommt meine letzte Meldung aus Ruanda aus dem Wartebereich des Flughafens – was anderes gibt es hier ja auch kaum zu tun… Mein Gepäck war heute mal BEI WEITEM unter dem Maximalgewicht und meine Fragebögen-Handgepäck-Reisetasche wurde auch akzeptiert. Mal sehen, ob das in Brüssel dann auch so reibungslos läuft.

Unglaublich, dass jetzt acht Wochen schon wieder vorbei sind. Wo bleibt denn die Zeit hier bloß immer? Hoffen wir mal, dass die nächsten dreieinhalb Monate, die ich in Deutschland sein „muss“ auch so schnell vorübergehen… Ich freu mich trotzdem, euch wiederzusehen ;-) Bis bald!

PS: Daten hab ich natürlich nicht mehr bekommen. Eine Liste bekomme ich hoffentlich per E-Mail geschickt, auf den Rest muss ich dann wohl bis Januar warten…

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Ein Hauch von Urlaub

Nach einer Woche Internetentzug komme ich endlich mal dazu, was zu bloggen. Sorry, das wird jetzt wieder mal etwas mehr zu lesen… Kurz gesagt: Ja, mir geht’s gut, Antrag ist abgegeben, und jetzt wird endlich gebloggt ;-)

Turbulenzen kommen

Turbulenzen kommen

Eiskristalle am Fenster - scheint draußen kalt zu sein ;-)

Eiskristalle am Fenster - scheint draußen kalt zu sein ;-)

fluffige Wolken

fluffige Wolken

irgendwo überm Sudan vielleicht

irgendwo überm Sudan vielleicht

Sonne über den Wolken

Sonne über den Wolken

Glücklicherweise hab ich es am Mittwoch gleich noch geschafft, meinen Forschungsantrag beim Ethics Committee abzugeben, weshalb ich ja hauptsächlich hier bin. Es hat zwar etwas gedauert, bis ich das Büro wiedergefunden habe, weil es in der Zwischenzeit umgezogen ist (in einen anderen Stadtteil) und ich keine Telefonnummer von der Sekretärin hatte. Aber die Leute im Camerwa (das ist die Hauptverteilungsstelle für Medikamente in Kigali soviel ich weiß) waren sehr hilfreich und haben für mich rausbekommen, wo ich hin muss. Im Gesundheitsministerium hatte man mich nämlich zum Camerwa geschickt, wo aber keine ne Idee hatte, wo denn das EC jetzt sitzt… Aber ich habs ja dann noch geschafft. Also Leute, das war kein Erdbeben in Ruanda, sondern nur ein weiterer Felsbrocken, der mir vom Herzen gefallen ist ;-) Am 14. muss ich wie gesagt präsentieren und dann bekomme ich wohl am 17.8. gesagt, ob das so akzeptiert wird, wie beantragt, oder ob ich noch was ändern muss. Je nachdem, wie schnell ich dann ggf. mit der Überarbeitung bin, würde darüber dann beschlossen werden, das geht dann aber wohl alles recht kurzfristig. Aber natürlich hoffe ich, dass alles wie beantragt genehmigt wird. Da wird’s dann wahrscheinlich nochmal ordentlich rumpeln (der fallenden Steine wegen ;-)).

Der Titel dieses Beitrags bezieht sich aber auf das vergangene Wochenende, das ich mit den Kigali Hash House Harriers (KHHH) in Uganda verbracht habe. Als ich mich vor zwei Wochen für diesen Event angemeldet hatte, hatte ich keine Ahnung, was mich erwarten würde und dieser Informationsmangel zog sich mehr oder weniger durch das ganze Wochenende. Erstaunlicherweise hat trotzdem alles recht gut geklappt.

Am Freitag um 8 ging es mit einem mehr oder weniger eigenen Bus in Kigali los Richtung Ugandische Grenze. Das Busunternehmen hatte sogar ein Mittagessen in Mbarara (das soll eine der größeren Städte Ugandas sein) organisiert, das im Preis enthalten war. Und während dieses Stops müssen sich die KHHH schonmal mit Bier und Ugandischem Sherry (wusste nicht mal, das es sowas gibt!) eingedeckt haben. Hat mich irgendwie an Orchesterfahrten von vor 18 Jahren erinnert… (Gott, bin ich alt!) Erstaunlich was diese Mädels für laute Stimmen haben, wo die Ruander sonst immer so einen auf ruhig machen ;-) Selten hab ich mich jedenfalls so auf eine Dusche gefreut wie am Freitag Abend nach 10 Stunden im Bus und etlichen Kilometern staubiger Piste. Ursprünglich war wohl geplant, dass uns der Bus direkt an unserem Hotel absetzt, was aber nicht so ganz geklappt hat. So mussten wir dann so einen kleinen Bus nehmen, der uns in weiteren 45 Minuten wieder ans andere Ende von Kampala gefahren hat. Rambo meinte, so stellt er sich die Hölle vor. Aber ich meinte, er solle doch froh sein, dass er wenigstens in netter Gesellschaft wäre. Er hat dann eingesehen, dass es noch schlimmer wäre, wenn neben ihm eine „Mama“ mit schreiendem Kind und vollen Windeln und auf der anderen Seite ein Ziegenhirte mit einer Hand voll Hühner sitzen würde oder so ähnlich. Siehste: Immer positiv denken :D

lunch break in Mbarara

lunch break in Mbarara

on a very small bus

on a very small bus

Nach unserer wohl verdienten Dusche haben wir uns dann auf die Suche nach was zu essen und zu trinken gemacht, was nicht ganz so einfach war. Immerhin war es inzwischen schon 22 Uhr, das erste Lokal hatte nur noch Reis zu bieten, aber schließlich fanden wir doch noch einen Imbiss, wo es Chicken (fritiert! :( ) und Chips gab, allerdings kein Bier. Also sind wir noch ein bisschen durch Kampala gefahren, um uns noch auf ein Bier mit den Kampala Hashers zu treffen. Ich glaube für die meisten von uns blieb es auch bei dem einen Bier (abgesehen von den bereits während der Fahrt getankten), da wir am nächsten Morgen schon wieder um 6 im Bus sitzen sollten! Um 7 sollten die ersten loslaufen! Irgendwann im Laufe des Abends hat mir dann auch mal jemand erklärt, was mich am nächsten Tag erwarten würde: Wir würden von Kampala nach Jinja laufen! Ich hab das erst für einen Witz gehalten, aber im Endeffekt war es tatsächlich so, bloß dass nicht alle die ganze Strecke gelaufen sind. Wir sind in 21 Teams mit jeweils neun Teammitgliedern („Seeds“ 1 bis 9) in einer Art Staffellauf die 89 km gelaufen, was dann auch den ganzen Tag gedauert hat. Die Seeds 1 sind als erstes gelaufen und mussten sowohl die längsten Strecken als auch insgesamt dreimal laufen: nochmal mittags und dann die letzte Strecke nochmal. Ich hab sie nicht beneidet! Ich hatte Seed 5, was aber nicht heißt, dass ich als fünfte gelaufen wäre. Das wäre ja zu einfach gewesen. Ich hab keine Ahnung, mit welcher Logik die Reihenfolge der Seeds vergeben wurde, aber nach 1 ist glaube ich 4 gelaufen, dann 2, dann 3, dann 6 glaube ich, dann 7 und dann ich, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Alles sehr verwirrend! Ich war jedenfalls schon drei oder vier Starts vorher quasi startbereit, bis sich dann wieder rausgestellt hat, dass wieder jemand anderes läuft. Irgendwann hab ich mir aber mal die Aufstellung genauer angucken können, so dass ich mir endlich mal einen Überblick verschaffen konnte. Dummerweise hieß diese Reihenfolge für mich, dass ich genau um 11:53 Uhr in der größten Mittagshitze 5,9 km laufen musste! Einfach unmenschlich sag ich euch! Ich hab mich gefühlt wie ein Brathähnchen, bei dem die Haut so richtig schön knusprig wird! Dafür sieht meine Haut allerdings noch recht normal aus, nur ein kleines bisschen Sonnenbrand… Aber bei einem Durchschnittspuls von 172 sah mein Gesicht entsprechend tomatig aus, als ich nach 41 Minuten und 23 Sekunden endlich das Ziel erreicht hab. Ich gebe zu, das war nicht gerade schnell, aber schneller ging nicht. Immerhin konnte ich so am Schluss noch einen kleinen Endspurt hinlegen und dadurch die andere Muzungu, die in meiner Gruppe gelaufen ist, überholen! Ha!

Nicole before her first run

Nicole before her first run

Nicole first finish

Nicole's first finish

Mein zweiter Lauf war dann zum Glück erst um kurz nach 5 und ging auch nur über 4 km. Eigentlich wäre das auch eine schöne Strecke gewesen, nur leicht hügelig und mit einer leichten Brise und um die Zeit auch nicht mehr so heiß. Aber irgendwie hab ich es nicht geschafft, einen guten Rhythmus für meine Atmung zu finden, so dass ich als letzte ins Ziel kam. Allerdings glaube ich, dass noch mind. einer im Auto mitgenommen wurde.

Nicole's second finish

Nicole's second finish

Insgesamt war es jedenfalls ein tolles Erlebnis, dass all die Strapazen mit der Busfahrerei wert war! Allein die Strecke von Kampala nach Jinja über die Dörfer war die Reise wert. Mit all dem Staub und nicht ganz dem Europäischen Standard entsprechenden Sanitäranlagen und hygienischen Bedingungen bei der Essensausgabe war das eine echte Herausforderung für meinen Magen, meine Blase und mein Immunsystem glaube ich, aber bis jetzt fühle ich mich super ;-) Ich schätze mal, zum Schluss hatte auch noch die letzte Amerikanerin mit „Issues“ bezüglich der Sanitäranlagen ihre Hemmungen überwunden…

got stuck in the rainforrest

got stuck in the rainforrest

Kigali Hashers on the music truck

Kigali Hashers on the music truck

Kigali Hash House Harriers

Kigali Hash House Harriers

KHHH am Akamba Busbahnhof

KHHH am Akamba Busbahnhof

Die Rückfahrt verlief mit leichten Hindernissen, weil der letzte offizielle Bus von Kampala nach Kigali schon weg war, als wir wieder in Kampala ankamen. Zunächst wurde mir gesagt, wobei ich nicht weiß, ob das die offizielle Auskunft war, oder nur eine Mutmaßung, dass wir wohl nicht vor 14 Uhr fahren könnten (es war gerade mal halb12!). Dann ging es aber doch recht schnell und um 12 begrüßte uns ein sehr freundlicher Busfahrer, der vor der Abfahrt noch ein Gebet gesprochen hat, um dann wie ein Henker die Pisten langbrettern zu können. Ich war froh, dass wir es noch bei Tageslicht bis zur Grenze geschafft haben. In Ruanda sind die Straßen zum Glück nicht so zum Rasen geeignet, was einige dennoch nicht davon abhält es zu tun… Der Busfahrer hat uns jedenfalls sicher wieder nach Kigali gebracht. Und weil ich ja so gerne Bus fahre, werde ich mich heute Abend gleich wieder für zwei Stunden in den Bus setzen, um Robert in Ruhengeri zu besuchen.

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Geschafft!

Falls es die letzten Tage im Berliner Raum leichte Erdbeben gegeben haben sollte, könnte das an den Felsbrocken gelegen haben, die mir vom Herzen gefallen sind. Der erste fiel am Sonntag, als mein Fragebogen fertig übersetzt in meinem Posteingang lag. Der zweite war nicht ganz so groß, aber als ich gestern endlich meine zwölf (!) Kopien (elf für das Ethics Committee und eine für mich) gedruckt und gebunden in den Händen hielt, war das schonmal auch erleichternd. Der vorletzte fiel dann gestern Nachmittag (der war dann wieder ziemlich groß), als ich die Nachricht bekam, dass ich meinen Antrag am Mittwoch beim Ethics Committee abgeben darf. Zuvor hatte ich nämlich eine E-Mail bekommen, dass die Deadline gestern gewesen wäre (aaaaaahhhhhh!), weil die Angabe „15 Tage vor dem Meeting“ auf Werktage bezogen war. An sowas hab ich natürlich nicht gedacht. Aber mir wurde gesagt, dass mein Antrag noch berücksichtigt wird, wenn ich ihn morgen einreiche. Puh! Das ist ja nochmal gut gegangen…
Der letzte Brocken fiel gerade eben, als ich mit meinen 47 kg Gepäck meine Boardkarten in Empfang nehmen durfte. Echte Maßarbeit! Hat mich auch die halbe Nacht gekostet, die Berge von Zeugs in meine Koffer zu verfrachten, aber dafür werde ich jetzt gleich im Flieger bestimmt gut schlafen ;-)
Ich werd versuchen, euch so gut es geht auf dem Laufenden zu halten. Euch noch einen schönen Sommer! Bis bald dann aus Kigali!

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