Nun also aus Butare

So meine Lieben, gestern bin ich nun tatsächlich endlich nach Butare, meiner „Hauptwirkungsstätte“, weitergereist. Bzw. wurde ich weitergereist, weil ich von einem seeehr :) netten jungen Mann abgeholt wurde. Ausgemacht war ja ursprünglich 14 Uhr, die Mitarbeiterin von der Uni hatte dann schonmal auf 14.30 Uhr korrigiert, um 14 Uhr hab ich dann mal mit dem jungen Mann telefoniert, wann er denn wohl bei mir ankommen würde, und wo er mich finden würde, da sagte er mir, er bräuchte noch etwa eine Stunde. Nun gut… Um 10 nach 3 rief dann Stefan an (vom Democenter, mit dem ich am Freitag essen war und bei dem der Fahrer noch einen Zwischenstopp einlegen musste), um mich zu fragen, wo ich denn sei, damit er es dem Fahrer erklären könne und er wäre dann in 20 Minuten da. Das war ja schonmal ne Aussicht. Naja, es wurde dann wohl so 10 nach 4 bis der junge Mann bei PSI (Population Services International, da arbeitet Claudia) auftauchte, wo ich die letzten gut zwei Stunden auf ihn gewartet hatte. Aber ich wurde reichlich entlohnt für meine Geduld, denn ich wurde fast drei Stunden lang bei durchgehendem Regen prächtig unterhalten. Und ne Ananas hab ich auch noch spendiert bekommen ;) (hätte 200 RWF gekostet – das muss man sich mal vorstellen, das sind vielleicht 30 Cent! Das ist für die hier nen Haufen Geld würde ich meinen…) Jedenfalls kenne ich jetzt quasi Stevens ganze Lebensgeschichte (jedenfalls fast) und weiß nun auch wie er zu zwei Kindern und ner Ehefrau gekommen ist. (Verdammt, wieder zu spät ;))

Ich wurde dann zu meinem Haus gefahren, in dem jetzt erstmal für den nächsten Monat bleiben kann und mir dann überlegen muss, ob ich dort bleiben möchte. Es ist echt riesig, hat drei Schlafzimmer, eine große Küche, Bad, Esszimmer, Wohnzimmer, Speisekammer und nen ordentlichen Garten drum rum, soweit ich das bisher sehen konnte. Leider hatte ich dann gestern Abend noch keinen Strom, so dass Funny, das Mädel, das den Hausschlüssel hatte, überall Kerzen aufgestellt hat, was ja auch ganz gemütlich sein kann (Gut, dass mir Nicole auch schon geraten hatte, Kerzen mitzubringen…). Nachdem ich als erstes mein Moskitonetz aufgehängt hab (klappt super mit dem Haken von Powerstripes! Tolle Idee, Nicole!), hat mich mein neuer Chef dann noch auf ein Abendessen und ein Bier bei ihm abgeholt. Dabei hab ich dann auch erfahren, dass die Amerikanerin, die ursprünglich die Stelle hier bekommen sollte, dann abgesagt hat, weshalb ich jetzt hier sitze. Da kann ich ihr ja dankbar sein ;)

Ausgepackt hab ich dann heute früh noch in Ruhe und bei Sonnenschein, bevor ich mich an die Arbeit gemacht habe. Leider funktioniert das mit dem Internet bei weitem nicht so gut wie in Kigali – immer wieder ist die Verbindung weg und meinen Mailservern scheint das auch alles zu lange zu dauern… Aber ich bin dabei mich einzuarbeiten, auch wenn ich manchmal das Gefühl hab, ich hab ne ganze Menge vergessen, was ich mal gelernt hab :(

Mittags hat mich mein neuer Kollege Alphonse zum Essen eingeladen! Da haben wir einen netten Spaziergang durch Butare zu einer kleinen Gaststätte gemacht, wo es ein Mittagsbuffet gab, und auf dem Rückweg sind wir noch im Schwesternwohnheim vorbei gegangen, wo Alphonse sein Zimmer hat (und wo ganz viel Mohn blüht!).

Mohn im Schwesternwohnheim
Überall werde ich angeguckt wie ein Alien, habe ich manchmal den Eindruck. Die Kinder verrenken sich fast den Hals, um mich zu sehen und gestern als wir die Ananas an der Straße gekauft haben, haben sie sich gegenseitig hochgehoben, damit mich auch ja jeder sehen kann. Ist schon manchmal ein bisschen peinlich… Beim Essen haben wir auch noch Jean Pierre getroffen, der hier alles managet und mit dem haben wir uns dann später auch noch ein bisschen zusammengesetzt und meine Aufgaben besprochen. Im Laufe des Tages sind jetzt zwar auch schon einige Fragen aufgetaucht, aber die werden wir dann hoffentlich morgen klären können.

So nun regnet es schon den ganzen Nachmittag ganz ordentlich und ich werde mich jetzt trotzdem mal auf den Heimweg machen. Ist nämlich schon ganz schön dunkel *bibber*

8 Kommentare

8 comments on “Nun also aus Butare

  1. Katl sagt:

    Wo sind denn die Mohnbilder????
    Ansonsten scheinst du ja ordentlich was zu erleben. Und das mit den „kleinen süßen schwarzen Enkelkindern“ kannst du dir ja noch überlegen :)

  2. Andrea sagt:

    Hallo Nicole, liebe Gruesse aus Germersheim !
    Victoria hat mir deinen Link weitergeleitet, dachte muss mich mal melden.
    Das mit dem Tagebuch ist toll, es macht Spaß deine Erlebnisse mit zu verfolgen (in jedem von uns steckt ja ein kleiner Voyeur). Ich / wir wünschen Dir eine gute Zeit, viel Erfolg und Spaß. Bis irgenwann, bleib „g`sund…die Brenners.

  3. Nicsi sagt:

    willste etwa keinen kleinen süßen schwarzen Enkelkinder? Na das hätteste mal vorher sagen sollen…
    Keine Sorge, hab alles unter Kontrolle – in jeder Hinsicht :)

  4. Mama sagt:

    Muss ich mir Sorgen machen?

  5. alex sagt:

    jaja blonde frauen in afrika!!! ich kann mir das vorstellen, dass sich alle nach dir den hals verdrehen. aber ich denke, ihr werdet euch aneinander gewoehnen…

    liebe gruesse
    alex

  6. MoniW sagt:

    Hallo Nicole!
    Schön, dass du gut angeommen bist. Echt klasse, dein Tagebuch! Man hat richtig das Gefühl dabei zu sein. Ich bin schon gespannt auf die nächsten Bilder.
    Liebe Grüße,
    Moni

  7. MoniW sagt:

    Hallo Nicole,
    schön, dass du so gut angekommen bist. Ich hab dein Tagebuch bis jetzt fast täglich besucht. Bin schon gespannt auf die nächsten Bilder.
    Liebe Grüße,
    Moni

  8. Nicole (die andere) sagt:

    Hach da werden Erinnerungen wach. Der Weg ist ja zum Glück nicht so weit. Und eine Taschenlampe hast Du doch, hast Du gesagt. Gibt’s im ITC. Bussl Nic

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