Nun endlich Tag 2 unseres Uganda-Urlaubs – wenn man das Urlaub nennen kann…
Das erste eigentliche Ziel unserer Reise war ja Roberts Dorf. Das ist natürlich nicht „sein“ Dorf, aber immerhin das Dorf, in dem er groß geworden (und das ziemlich groß sogar ;-)) und zur Schule gegangen ist. Und immerhin besitzt er dort gemeinsam mit seiner Schwester noch ein Haus und eine Bananenplantage, was ich bis zu diesem Tag auch nicht wusste. Mein Freund ist Großgrundbesitzer! 8-o
Auf dem Weg in’s Dorf musste noch groß eingekauft werden. Robert hatte in Kigali bereits ein paar schöne Stoffe für diverse „Tanten“ und zwei Anzüge für zwei „Onkel“ besorgt, und auf dem Markt an der Straße wurden dann noch Tomaten, Kartoffeln, Salat, Zwiebeln eingekauft – was man in einem Dorf halt so braucht, wenn man selbst nur Bananen und Kaffee anbaut.
Wir konnten relativ lange auf der zum Teil in Bau befindlichen Hauptstraße fahren, bevor wir uns quasi in die Bananenplantagen stürzten. Nach insgesamt etwa zwei Stunden kamen wir in Ntungamo, Roberts Heimatort an, wo wir – vermutlich schon allein Dank des Autos – mit großem Bahnhof empfangen wurden. Schnell wurde alles ausgeladen und ähnlich einer kleinen Prozession ging es durch die Bananenplantagen zu Roberts Haus, wo wir von noch mehr Leuten erwartet wurden. Es war sehr bewegend zu sehen, wie viele Menschen extra wegen uns gekommen waren und die Familie (eigentlich kaum verwandt mit Robert) begrüßte uns sehr herzlich.
Zum Mittagessen, zu dem wohl unter der Regie von Roberts Schwester Jacqueline das halbe Dorf beigetragen hatte (und auch anwesend war) gab es gekochtes Ziegenfleisch, Kochbananenbrei, Reis und Hirsebrot. Letzteres scheint in der Asche gebacken worden zu sein, jedenfalls schmeckte es so und war so überhaupt nicht mein Fall. Zumal es von der Konsistenz her kein richtiges Brot war sondern eher eine Vorstufe dazu – ziemlich klebrig und im Mund wurde es dann immer mehr. Bbbrrrrr… Gegessen wurde mit den Händen (aber immerhin von richtigen Tellern), nachdem allen Wasser und ein Eimer zum Händewaschen gereicht wurde. Und auch nach dem Essen gab es Wasser und Seife zum Händewaschen.
Nach dem Essen wollten alle noch Patricia wenigstens mal kurz auf dem Arm haben und von fast allen musste ich Fotos machen. Jetzt muss ich alle ausdrucken lassen und Robert schicken, damit er sie mit ins Dorf nehmen kann.
Pünktlich mit dem Regen machten wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Übernachtungsort: Mbarara, wo Robert sich den Luxus eines Saunabesuchs gönnte, während ich mich mit Patricia in der Bar vergnügte, wo es immerhin kostenloses WLAN gab. Patricia entzückte wie üblich auch hier alle und fand auch gleich wieder einen neuen Freund: Theo (15 Monate) aus Kanada, der schon laufen konnte und das auch gnadenlos ausnutzte. Leider konnte er Patricia nicht dazu ermutigen, selbst auch zu laufen. Statt dessen bemühte er sich lieber wieder auf die Knie, um mit ihr auf Augenhöhe um die Wette zu rennen.
Auch hier bekamen wir ein Babybett ins Zimmer gestellt, auch wenn das mehr gut gemeint als gut war. Patricia hätte aus dem Bett mit Leichtigkeit rausklettern können, wenn sie gewollte hätte und die harten Kanten luden geradezu dazu ein, sich den Kopf anzuschlagen. Wenn ich mich richtig erinnere hat Patricia in der Nacht auch nicht besonders gut geschlafen und hat statt dessen dann morgens bei uns im Bett lieber noch ein bisschen Schlaf nachgeholt.
Unser nächste Ziel ist nun schon Kampala.
Wenn ihr übrigens GoogleMaps nach „Kabale – Mbarara Road, Ntungamo, Western Region, Uganda“ suchen lasst, seht ihr ziemlich genau, wo wir uns an diesem Tag so rumgetrieben haben
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