Ein sanfter Start

Wie ich gestern Abend noch erfahren habe, wurde unser Termin heute bei PNILP (Programme National Intégré de Lutte contre le Paludisme – Nationales Programm für den Kampf gegen Malaria) abgesagt, so dass nur Alphonse, mein neuer Kollege, und ich uns (dafür schon um halb 9) getroffen haben. Wir waren dann wenigstens noch nen Kaffee/Tee zusammen trinken und haben uns sehr nett unterhalten. Wie ich erwartet hatte, ist er Ruander und ist am Wochenende immer in Kigali und fährt dann montags nach Butare und freitags wieder zurück. Ich denke mal, das werden wir dann ab und zu auch mal zusammen machen, wenn ich mal wieder in die „Weltstadt“ Kigali will ;)

Nachdem ich ihn dann am Bus verabschiedet hatte, bin ich noch ne Weile rumgelaufen bis ich tatsächlich auch La Galette, den deutschen Supermarkt, wiedergefunden habe, um dort noch ein bisschen was für Claudia und mich einzukaufen. Dann hab ich mich auf den Weg zur Deutschen Botschaft gemacht, die auf der anderen Seite vom Hügel liegt (vom Galette aus gesehen), mit dem Weg, den ich genommen habe, etwa 2 km entfernt. Und weil ich ja schließlich in Ruanda bin, wo alle zu Fuß unterwegs sind wie man das Gefühl hat, hab ich das auch so gemacht. Endlich dort angekommen, hatte ich so meinen Spaß mit dem Wachmann am Eingang, weil ich mir einen abgebrochen hab mit meinem Französisch und er dann etwas später sogar mit ein paar Brocken Deutsch rausgerückt ist. Klang sogar gar nicht mal so schlecht – wahrscheinlich besser als mein Französisch… Ich musste dann ein Formular ausfüllen, um bei der Botschaft registriert zu werden und durfte dann auch gleich wieder gehen. Als ich dann die 800 m Richtung Hotel Mille Collines schon wieder bergauf geschlurft war, rief mich mein Kollege Jean Pierre an und sagte mir, dass ich nochmal zurück zur Botschaft müsse, weil da wohl noch ne Frage offen wär. Ich also wieder den Berg runter geschlurft, kam überall ohne auch nur einen Pieps außer „Bonjour“ sagen zu müssen durch, um dann noch die Frage nach der Adresse meiner Kontaktperson in Deutschland zu beantworten. Ggggrrrr. Wozu hab ich da eigentlich meine Handynummer drauf geschrieben? Hätte sie mich das nicht am Telefon fragen können? Na gut, so hab ich wenigstens noch ne Deutsche in diesem Land kennen gelernt, die auch noch aus Berlin kommt. Dann wollte ich schon aufgeben und mir ein Taxi rufen, hatte aber offensichtlich die Nummer von Claudias Fahrer falsch gespeichert und machte mich nun doch erneut zu Fuß auf den Weg bergauf, um noch ins Touristik-Büro zu gehen, um ein paar Informationen zu erhaschen. Dann hats mir auch gereicht und ich hab mich beim Union Trade Center (UTC) ins Taxi gesetzt und nach Hause fahren lassen. Ich sag euch: das hat mir schon gereicht als ersten Arbeitstag ;-)

Jetzt bin ich gerade noch am Termine vereinbaren. Morgen gegen 14 Uhr kommt mich „mein“ Fahrer wahrscheinlich abholen und für vormittags versuche ich jetzt noch einen Termin mit dem Koordinator von PNILP zu bekommen. Das heißt, ich muss heute noch meine sieben(tausend) Sachen packen. Wie furchtbar! Dann ist es erstmal vorbei mit dem Luxus mit Essengehen und WLAN in den eigenen vier Wänden… :(

5 Kommentare

5 comments on “Ein sanfter Start

  1. Neri sagt:

    Irgendwie bekomm ich Fernweh vom hier lesen :)

  2. Mama sagt:

    Und wieder mal beginnt der Ernst des Lebens. Bleib tapfer.

  3. Nic sagt:

    Schließlich bist Du in Afrika. Warm duschen gibt es da eben nicht (immer)… Vielleicht schaffen sie es ja noch mit dem landesweiten WLAN, solange Du da bist. Guten Umzug!

  4. Nicsi sagt:

    naja, vorher waren es vielleicht 6990… Ein bisschen was brauchte ich halt noch wie Wäscheleine, Klebeband, Reißzwecken, Kerzen… Aber dafür lasse ich ja auch ein bisschen was an Mitbringseln bei Claudia ;)

  5. andré sagt:

    sind die sachen auch schon wieder mehr geworden? nicole…

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