Nachschlag: BBB in Kigali

Bevor ich endlich wieder was „richtig“ aktuelles schreiben kann, muss ich euch noch von unseren letzten beiden Tagen in Ruanda berichten.

Hier noch ein Foto von Patricia mit einigen ihrer Geburtstagsgeschenke :)

Geburtstagsgeschenke

Geburtstagsgeschenke

Robert hatte die sehr schöne Idee, ein paar Freunde einzuladen, damit die Leute mich endlich mal kennenlernen und ich sie, und gleichzeitig konnte ich die Gelegenheit nutzen, mich von meinen Freunden zu verabschieden, da wir uns unseren letzten Abend in Ruanda für die Party ausgesucht hatten. Im Nachhinein betrachtet war es glaube ich, eine wirklich gute Idee, weil ich sonst bestimmt eher Trübsal blasend rumgehanden hätte. Aber so mussten wir den ganzen Tag noch ganz schön wirbeln: Getränke und z.T. Zutaten besorgen, Stühle organisieren, Tische rausstellen und beten, dass Wasser und Strom am Abend noch da sein würden. Robert hatte den Koch von der Bar gegenüber engagiert, uns Ziegenspieße (Brochette), Bananen und Hühnchen zu grillen, der dann damit auch den ganzen Tag beschäftigt war. Robert hatte mich erst vorgewarnt, dass er das alles bei uns vorbereiten würde, aber er kam dann zum Glück schon mit den fertigen Brochettes und musste dann bei uns nur noch die Hühner zerlegen (immerhin nicht mehr töten und rupfen…) So nach und nach trudelten dann auch alle ein und ich hab schnell den Überblick verloren bei Roberts ganzen Freunden. Es müssten insgesamt so 25 Gäste gewesen sein, denen alles sehr gut schmeckte – so gut, dass nichts übrig blieb. Nachher hab ich mich geärgert, dass ich mir nicht ein paar Brochette zur Seite gelegt hatte, um sie mit nach hause zu nehmen ;-) Robert tat es auch leid, dass er seinen Boy vergessen hatte, der am nächsten Tag zum Putzen kommen sollte, und ihm nichts aufgehoben hatte. Die Flasche Waragi (Ugandischer Gin) hat dann der Koch noch als Dankeschön mitbekommen.

unser Grillmeister

unser Grillmeister

der schnöde Rest

der schnöde Rest

Die eingeladenen Mädels waren wohl die einzigen, die ein bisschen enttäuscht waren: Patricia wollte einfach nicht bei jemand anderem als Robert oder mir bleiben. Das höchste der Gefühle war dann schon, ein bisschen im Wohnzimmer zu spielen, aber selbst darauf hatte sie nicht lange Lust. Das setzte sich auch an unserem letzten Tag so fort. Ich hatte ja gehofft bzw. darauf gesetzt, dass ich Patricia bei Everyne im Laden unten abgeben könnte, um Zeit zum Kofferpacken zu haben. Aber nachdem ich mit Robert und Patricia noch auf einen letzten Apple Pie im Bourbon war, wollte Patricia nicht unten bleiben und ließ sich auch überhaupt nicht beruhigen, so dass ich Robert bitten musste, so schnell wie möglich nach hause zu kommen, damit ich endlich unsere Koffer packen konnte.

Patricia mit Papa Ton in Ton :)

Patricia mit Papa Ton in Ton :)

Und dabei haben mir dann die Hauswichtel auch noch Streiche gespielt! Erst war mein Brustbeutel verschwunden (wo zum Glück nur noch mein Impfpass drin war, wenigstens nicht mehr die Reisepässe wie gewöhnlich), dann suchte ich das Lederband von Patricias Hochstuhl, das ich mit zurück nach Deutschland nehmen wollte – alles weg. Ich hatte ja ein bisschen die Hoffnung, dass dann auch die Festplatte wieder auftauchen würde, wenn ich jetzt nach den anderen Dingen suchen würde, aber es blieb alles verschollen. Wenigstens tauchten Brustbeutel und Lederband in Berlin wieder auf…

Ich wiege ja nun eh schon immer mein Gepäck und packe noch ein paar Kilos von dem einen in den anderen Koffer wenn es sein muss. Mein blauer Koffer hatte letztendlich vier Kilo Übergewicht, das leider die Dame am Schalter nicht ignorieren wollte. Ich hatte erst gedacht, dann bezahle ich eben die 50 Dollar Strafe, aber als sie dann 100 Euro haben wollten, habe ich mich doch umentschieden. So musste ich mit einer plärrenden Patricia, die eh schon sauer war, weil der Papa sie verlassen hatte, die schwersten Sachen aus den Koffern in die Wickeltasche packen, die ich dann sicherheitshalber noch in eine Tüte verpackt habe, damit nichts rausfällt und als Gepäck aufgegeben habe. Immerhin waren die freundlichen und hilfreichen Herren am Flughafen in der Lage (für 10 USD) den Kindersitz in Folie zu verpacken, was sie dann auch ganz ordentlich gemacht haben.

Patricia hat dann die ganze Nacht im Flieger auf mir liegend geschlafen, wodurch ich mich quasi zehn Stunden lang nicht bewegt habe, außer mal das eine Bein zu strecken und dann wieder das andere oder so. Wenigstens hatte ich soviel Glück, dass der Platz neben mir frei wurde und ich so wenigstens Platz zum Essen hatte. Neben uns saß auch noch eine Frau mit einer fast zweijährigen Tochter auf dem Schoß – also da bin ja auch nicht wild drauf, mit so einem großen Kind auf dem Schoß über Nacht zu fliegen! Das Mädchen war auch noch recht widerspenstig, da war ich umso glücklicher, dass Patricia schnell eingeschlafen war. So richtig erholsamen Schlaf habe ich auf die Weise natürlich nicht bekommen, aber wenigstens war Patricia ausgeschlafen, als wir in Brüssel ankamen. Ich hatte ja ein bisschen Bammel davor, mit ihr auf dem Arm (das Bauchtragesystem war mir jetzt zu eng geworden mit ihr) die Strecke von dem einen Terminal zum anderen zurückzulegen, aber das ging besser als gedacht und wir hatten ja auch reichlich Zeit. Und diesmal hat es sich auch mal richtig gelohnt, (auch schon in Kigali) das Privileg in Anspruch nehmen zu können, als Mutter mit Kind vor der großen Masse zum Boarding zu dürfen :)

Ein bisschen geschockt war ich ja schon, als mir im Senftenberger Ring bereifte Bäume entgegenblitzten, nachdem ich am Vorabend noch bei 30 Grad zum Flughafen gefahren war. Aber sowohl Patricia und ich haben den Klimawechsel überraschend gut überstanden muss ich sagen. Ich hatte ja Sorge, dass sie sich weigert, Strümpfe und Schuhe anzuziehen, aber das ließ sie glücklicherweise alles mit sich machen. Bloß die doofe Erkältung werden wir einfach nicht los.

 

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