Category archives: über Ruanda

Was macht Nicole eigentlich in Ruanda?

Viele von euch fragen sich vielleicht, was macht die Nicole da eigentlich in Ruanda? Ein bisschen was versuche ich ja hier immer zu erklären oder zu erzählen. Aber wer es etwas genauer wissen will, der sei für kommenden Montag, den 18. Oktober 2010, um 18:00 Uhr in das Gemeindehaus von St. Joseph in Tegel (Bonifaziusstraße 16/18, 13509 Berlin) eingeladen. Dort werde ich im Rahmen eines Treffens meiner Kolpingsfamilie ein bisschen was über meine Arbeit in Ruanda erzählen, vor allem über meinen letzten Aufenthalt, und natürlich auch ein paar Fotos zeigen.
Ihr seid herzlich eingeladen!

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Ruanda im Tagesspiegel

Ist ja schon irgendwie interessant, wie Ruanda momentan im Tagesspiegel „gepuscht“ wird. Ich bin ja jetzt nicht der große Zeitungsleser (auch nicht Zeitungsleserin), aber schon am letzten Wochenende gab es einen ganzseitigen Bericht über den „Aufbruch von Kigali“ und heute wurde nun schon wieder ein Artikel über eine Doktorarbeit über die Aufarbeitung des Genozids bei den Frauen in Ruanda abgedruckt. Bin gespannt, ob da auch mal was von mir gedruckt wird ;-) – immerhin wurde im April auch von einem Eisbärenfan (also Eishockey, nicht Knut) berichtet, der seit 2007 in Kigali lebt. Eisbärfan bin ich ja auch, aber dann doch mehr Richtung Knut als Eishockey…

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Nicole-in-Ruanda on Tour

Ein bisschen kurzfristig vielleicht, aber dennoch möchte ich nicht versäumen, euch über zwei Veranstaltungen zu informieren, auf denen ich etwas über mein Leben und Arbeiten in Ruanda erzählen und etliche Fotos zeigen werde. Beide Veranstaltungen finden im Rahmen des Treffens der jeweiligen Kolpingsfamilie statt. Gäste sind herzlich willkommen!

Dienstag, 15.09.2009, 19.30 Uhr:
St. Rita, General-Woyna-Straße 56, 13403 Berlin

Montag, 21.09.2009, 19.00 Uhr (nicht 19.30 Uhr wie ich fälschlicherweise vorher geschrieben hatte!):
St. Joseph/Tegel, Bonifaziusstraße 16/18, 13509 Berlin

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das letzte Mal Richtung Norden

Obwohl ich jetzt eigentlich schon ziemlich müde bin und morgen auch schon wieder um 7 abgeholt werde, um Richtung Nordosten zu fahren, möchte ich euch doch nicht vorenthalten, wo ich mich heute rumgetrieben hab.

Mich hat es heute zum Krankenhaus Ruli im District Gakenke verschlagen. Auf dem Weg dorthin wurden wir ordentlich durchgeschüttelt, denn die Straße ist eine einzige Katastrophe, obwohl sie immerhin noch der Kategorie 3 zugeschrieben wird (5 wäre das schlechteste). Wir haben für die paar Kilometer länger gebraucht als für die ganze Strecke nach Ruhengeri letzte Woche!

Karte Feldarbeit 26.05.2008

Auch wenn der Weg ziemlich beschwerlich war, war die Landschaft wiedermal sehr reizvoll.  Besonders die ersten Kilometer, wenn man aus Kigali raus ist, und am Nyaborongo entlang fährt, der sich dort sehr malerisch durchs Tal schlängelt. Da kann man sich nur schwerlich vorstellen, was der Fluss zu Zeiten des Genozids mitgemacht hat.  In dem angrenzenden Sumpfland trifft man auf flächenhaften „Lehmziegelabbau“, wo Leute mit einer Form Ziegelsteine aus dem Boden formen, auf ein Brett schlagen und zum Trocknen in die Sonne legen. Die werden dann auch aufgestapelt und wie ich den Eindruck hatte, auch gebrannt.
“Lehmziegelabbau” kann mir jemand sagen, was das ist? Nyaborongo

Weiß jemand, was das in der Mitte für eine Pflanze ist? Sieht eigentlich aus wie Mais, von der Pflanze selbst her, aber die Blüte oben sieht anders aus. Für sachdienliche Hinweise wenden Sie sich bitte an Ihre Webmistress ;-)

Der Vorteil von diesen Lehmziegeleien ist, dass die schlechten Straßen gleich mit den kaputten Steinen ausgebessert werden. Mehr oder weniger… War so oder so schlecht genug die Straße. Auf dieser Straße kommt man durch einige kleine und größere Siedlungen mit besseren und schlechteren Häusern und man hat das Gefühl, die Leute hätten seit 20 Jahren kein Auto mehr gesehen. Aber es gibt den einen oder anderen sehr gepflegten Fußballplatz. Ein kleines Mädchen hat mich sehr beeindruckt: Es war selbst vielleicht erst 4 oder 5 Jahre alt und trug ihr kleines Geschwisterchen in einem Tuch auf dem Rücken und dazu noch ein paar Bananen in einer Schüssel auf dem Kopf. Was für eine Kindheit…

superschlechte Straße aber angeblich nur Kategorie 3 sehr einfaches Haus der Standard-Fußballplatz

fließendes Gewässer besseres Haus schöne Aussicht und Kaffee

Weiter oben werden die Mais- und Zuckerrohrpflanzen (ich glaub jedenfalls, dass es Zuckerrohr ist) und das unbekannte Gewächs von Kaffeeplantagen abgelöst und man hat wieder eine herrliche Aussicht über die Berge Ruandas.

Das Krankenhaus Ruli wird oder wurde vom Landkreis Kaiserslautern gesponsert und wurde wohl 1999 gebaut. Angeschlossen ist auch eine Berufsschule, wenn ich es richtig verstanden hab, und die Dominikaner scheinen auch mal dagewesen zu sein. Ach ja und ein Golfclub hat da offenbar ein Waisenhaus mitfinanziert wie es aussieht… Einen deutschen Chirurgen hab ich auch noch getroffen, der schon seit 6 Jahren im Ruhestand ist und statt zu ruhen nun in Ruli fast täglich operiert. Er machte auf mich auch noch einen sehr rüstigen Eindruck mit seinen 71 Jahren.

Wegweiser Krankenhaus Ruli Krankenhaus Ruli von den Deutschen gesponsertes Waisenhaus

Auf dem Rückweg wurden dann noch günstig Maiskolben eingekauft (von meiner Kollegin). Das scheint hier so üblich zu sein, dass man, wenn man dienstlich unterwegs ist, die Gunst der Stunde nutzt, um noch günstig einzukaufen. In Ruhengeri hatten wir den Kofferraum voll mit Kartoffeln, Zwiebeln, Salat und weiß ich nicht alles und heute war es eben Mais. Aber wenn mir jemand mit Ananas über den Weg gelaufen wäre, hätte ich wohl auch nicht nein gesagt ;-) Und auch, dass man Leute von einem Krankenhaus mit nach Kigali nimmt, kommt schonmal vor. Ich frag mich bloß immer, wie die Leute da überhaupt hingekommen sind! Heute ist uns aber tatsächlich ein Bus entgegengekommen (so ein kleines Minitaxi), der offenbar auf dem Weg nach Ruli war. Nun ist Ruli auch ein ziemlich großer Ort, aber als wir letzte Woche in Rotongo waren, hatte ich das Gefühl, am Ende der Welt zu sein!

Morgen geht es nun in den nordöstlichen Zipfel Ruandas, wo ich dann wahrscheinlich auch übernachten werde. Mal sehen, was da die technische Ausstattung so hergibt ;-)

PS: Ich weiß, die Karte ist heute nicht so doll geworden, aber ich hab jetzt einfach keinen Nerv mehr. Vielleicht mach ich da die nächsten Tage noch was dran, wenn ich ohne Internetanschluss in einem Hotelzimmer in der Pampa hocke ;-)

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das liebe Geld

Ja, so ein Stapel Geld ist schön anzusehen, ist aber leider ziemlich vergänglich hier. Die 750.000 RWF, die ihr auf dem Bild gesehen habt, sind etwa 880 Euro wert. 200.000 RWF (eine Monatsmiete) musste ich gestern schon für unser neues Haus abdrücken, damit der Eigentümer unseren Kühlschrank kaufen kann, und weitere 200.000 RWF werden dann nochmal fällig, wenn wir nächste Woche einziehen – wir hoffen, dass dann auch wirklich alles fertig ist! Als wir uns das Haus gestern angesehen haben, waren sie gerade dabei, unsere Dusche einzubauen und die Vorhänge für die Fenster zu nähen. Die neuen Matratzen und das neue Sofa standen schon im Garten, so dass wir recht guter Hoffnung sind, dass auch wirklich alles fertig ist, bis wir einziehen, auch wenn immernoch eine Menge gemacht werden muss.

Vielleicht noch ein Überblick über die Preise hier:

Ein Bündel kleine Bananen (knapp ein kg schätze ich mal): 250 RWF
eine Avocado: 50-100 RWF
Tomaten (1 kg): 250-300 RWF
Kartoffeln (1 kg): 150 RWF
10 Minuten Internetcafé: 100 RWF
Motortaxi von der „City“ nach hause: 300 RWF

aber!

Toilettenpapier (10 Rollen): 2500 RWF
Müsli (von Kellogs):  etwa 6000 RWF
Milchpulver: 3500-3900 RWF
Bus nach Kigali: 2000 RWF
Taxi in Kigali zu Claudia: 2000-2600 RWF
Motortaxi in Kigali: 400-700 RWF
ein deutsches Brot: 2400 RWF

Ganz so reich bin ich also dann doch wieder nicht….

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Endlich Karten!

Uebersicht Afrika    Uebersicht Ruanda

Leider keine skalierbaren Karten, aber ich weiss noch nicht, wie mein Tagebuch damit umgeht, oder ob es die Dateien auffressen wuerde ;)  (Ich hoffe, die Farben kommen bei euch besser an als auf diesem Bildschirm hier!)

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